Weißt du, wo du letzten Mittwoch gewesen bist und mit wem du telefoniert hast? Auch wenn du dich nicht erinnern kann, dein Smartphone und dein Netzanbieter wissen Bescheid, wo du dich herumtreibst.

Dein Smartphone – ein Datensammler

Mit Hilfe von Mobilfunknetzwerken kann dein Smartphone sehr genau geortet werden. Es verbindet sich immer mit den Funkmasten in deiner Nähe, damit der Netzanbieter weiß, wo du dich befindest und Anrufe und SMS an dich weiterleiten kann. Auch über das Satellitensystem GPS können deine Positionsdaten schnell ermittelt werden. Loggst du dich zu Hause oder bei Freunden ins WLAN ein, weiß dein Anbieter sofort, wo du dich aufhältst.

Dein Bewegungsprofil: eine riesige Datensammlung!

Aus all diesen Daten entsteht dein Bewegungsprofil. Dieses verrät nicht nur, wo du unterwegs warst, sondern auch wie lange und teilweise sogar was du dort gemacht hast. Dein Bewegungsprofil ist einzigartig – kein anderer Mensch hat das gleiche. Es ist also wie eine Art Fingerabdruck.

Im Video siehst du wie das Bewegungsprofil von Tom entsteht und wie die vielen Daten für Ärger und Probleme sorgen können:

 

“Google weiß genau in welchem Restaurant du gegessen hast, wie lange du dort warst und sogar ob du zu Fuß, mit dem Fahrrad oder mit dem Auto unterwegs warst. ”

Was passiert mit meinen Daten?

Deine Daten werden oft sehr lange gespeichert. Der Politiker Malte Spitz hat die Vorratsdaten, die von verschiedenen Unternehmen und Behörden gespeichert wurden, eingesehen und der Wochenzeitung „Die Zeit“ zur Verfügung gestellt. In einem Beitrag und einem eigenen Buch berichtet er darüber, wie viele Daten über ihn zusammengetragen wurden!

Auch Google speichert vieles genau ab: Es weiß genau in welchem Restaurant du gegessen hast, wie lange du dort warst und sogar ob du zu Fuß, mit dem Fahrrad oder mit dem Auto unterwegs warst. Deinen Standortverlauf kannst du bei deinem Google-Konto selbst ansehen.

Viele Apps auf dem Smartphone verlangen Zugriff auf diese persönlichen Standortdaten. Sie wissen dadurch z.B. wo du wohnst, wo du zur Schule gehst, wo du einkaufst und was du in deiner Freizeit machst (Sportplatz, Musikschule, Kino?). Damit können große Unternehmen mehr über ihre Kunden erfahren und ihnen passgenaue Werbung oder Angebote zukommen lassen. Ein Bewegungsprofil kann natürlich auch nützlich sein: Es hilft zum Beispiel bei der Verfolgung von Straftätern.

Wie stelle ich das ab?

Grundsätzlich solltest du deine Standortdaten nur möglichst wenigen Apps zugänglich machen, die diese auch wirklich benötigen, z. B. Navigations-Apps. Den Google Standortverlauf kannst du auch komplett deaktivieren und löschen. Wer GPS und WLAN unterwegs ausschaltet, macht es den Datensammlern zusätzlich schwer.

Zudem kannst du App- und Ad-Tracking ausschalten, damit dir Unternehmen keine passgenaue Werbung mehr zuschicken können. Wie das geht, siehst du in diesem Video.

 

Auch ohne GPS und Ad-Tracking kann dich dein Mobilfunkanbieter weiterhin über die Mobilfunkzellen orten. Wenn du ganz deine Ruhe haben willst, hilft nur eines: Smartphone aus!

Artikel vom 23.02.2018.