Egal ob Instagram, Facebook oder Younow – Live-Streams werden immer beliebter. Und nicht nur berühmte Stars und Sternchen berichten damit aus ihrem Alltag, sondern auch immer mehr ganz normale Jugendliche. Klar, streamen macht Spaß und gerade weil es direkt ins Netz geht, erhältst du in Echtzeit Feedback von deinen Followern. Das hört sich erstmal ziemlich aufregend an, birgt aber auch Gefahren.

Wer viel zu berichten hat, coole Aktionen bringt und Privates erzählt, bekommt viel Aufmerksamkeit. Zuschauer verschenken dann viele Likes und tolles Feedback. Manche Live-Streamer gehen dabei aber auch zu weit und bringen sich in (lebens-) gefährliche Situationen. So erschoss sich beispielsweise in den USA ein 13-Jähriger aus Versehen, als er mit einer Waffe herumspielte – Seine Freunde mussten das ganze über den Live-Stream auf Instagram mit ansehen.  

Immer mehr verstörende Inhalte

Das ist natürlich ein besonders krasser Fall, aber nur eines von vielen Beispielen, was über Live-Streams alles übertragen werden kann. Da dort alles sofort im Netz landet, können verstörende oder schockierende Inhalte wie Gewaltvideos und auch Pornografie in Echtzeit ins Internet übertragen werden. Auch Mobber können Live-Streams nutzen, um ihre Opfer bloß zu stellen. Auch wenn die sozialen Netzwerke diese Videos nach gewisser Zeit löschen, braucht es eine Weile, bis die Live-Streams überhaupt gefunden werden.

Wenn du auf verstörende oder sogar verbotene Inhalte stößt, kannst du Folgendes tun:

  • Nutzer melden oder blockieren: Wenn du in sozialen Netzwerken auf verstörende oder sogar verbotene Inhalte stößt, kannst du den Nutzer blockieren und ihn beim sozialen Netzwerk melden.
  • Wehr dich gegen Mobbing: Wenn du selbst gemobbt wirst, wende dich an eine Vertrauensperson, zum Beispiel deine Freunde, deine Eltern oder an einen Vertrauenslehrer. Gemeinsam könnt ihr gegen die Mobber vorgehen. Wenn jemand anderes gemobbt wird, kannst du ihn unterstützen. Wir haben dir eine Liste mit Tipps gegen Mobbing zusammengestellt.  
  • Wenn dich Bilder aus einem Video nicht mehr loslassen, wende dich an eine Vertrauensperson, zum Beispiel deine Freunde oder deine Eltern und besprich den Vorfall mit ihnen. Alternativ kannst du dich mit Fragen oder Sorgen auch an das Kinder- und Jugendtelefon, die sogenannte Nummer gegen Kummer, wenden.

Schütze dich selbst

Wenn du selbst Live-Streams erstellst, solltest du ein paar Aspekte beachten. Teile deinen Zuschauern keine privaten Daten wie Name, Heimatort, Schule oder dein Alter mit. Beachte auch, dass jeder, der dir zuschaut, sehen kann, wie es bei dir zuhause aussieht, oder wo du dich gerade aufhältst. Was einmal ins Netz übertragen wurde, kann nicht mehr rückgängig gemacht werden. Außerdem bleibt dein Video, auch nachdem du es beendet hast, noch 24 Stunden verfügbar. Natürlich wollen deine Freunde dir nichts Böses, doch leider weiß man nie, wer einem gerade alles zuschaut. Mehr dazu liest du in unserem Artikel Live-Streaming – Hauptdarsteller in deiner eigenen Show.

Artikel vom 21.09.2017.