Ist es möglich ein Buch mit 300 Seiten in weniger als zwei Stunden durchzulesen? Oder Artikel in wenigen Sekunden? Das amerikanische Unternehmen Spritz scheint eine Lösung dafür gefunden zu haben. Mit ihrem neu entwickelten Verfahren sollen Menschen geschriebene Wörter viel schneller wahrnehmen – und das ohne Vorwissen oder Übung. Wir haben das Programm genau unter die Lupe genommen.

Was steckt hinter der Spritz-Technologie?

Laut Spritz verschwenden Menschen beim Lesen von Texten zu viel Zeit, um mit den Augen zwischen den Wörtern hin und her zu springen. Für das Verstehen des eigentlichen Inhalts benötigen wir nur 20% der gesamten Lesezeit. Um dieses Problem zu lösen, entwickelten die Erfinder von Spritz eine App, bei der die Wörter nacheinander in einem kleinen Feld erscheinen. Dabei wird der für das Verständnis wichtigste Buchstabe farbig hervorgehoben.

Kann jeder auf diese Art und Weise lesen?

Das Unternehmen behauptet, dass jeder Mensch, ob jung oder älter, mit der neuen Technik umgehen kann. Natürlich können geübtere Leser mehr Wörter pro Minute wahrnehmen als Neulinge, jedoch gibt es für das Verfahren, außer der Fähigkeit zu lesen, keine besonderen Voraussetzungen.

Unser Fazit

Es ist wirklich erstaunlich, mit welcher Geschwindigkeit die Wörter an uns vorbeirauschen können und trotzdem verstehen wir den Text. Mit Spritz kann man also definitiv schneller lesen, jedoch leidet unserer Meinung nach das Textverständnis etwas darunter. Denn man kann nicht wie in einem normalen Artikel einfach den Satz noch einmal von vorne beginnen, wenn man zwischendurch den Faden verloren hat. Wenn Spritz sich wirklich durchsetzen soll, müsste man wohl auch den Schreibstil anpassen - hin zu kürzeren und einfacheren Sätzen.

Artikel vom 25.04.2014.