Creepy oder Zufall?

Du kennst das sicherlich auch: Du sprichst mit Freund:innen über etwas, und kaum ist das Gespräch vorbei, bekommst du genau dazu die passende Werbung. Da kommt schnell der Gedanke auf: Mein Handy muss mich doch abgehört haben, oder? Aber können unsere Smartphones uns wirklich heimlich belauschen?

So funktioniert personalisierte Werbung

Egal, wo du dich im Internet oder auf Social Media herumtreibst … die Wahrscheinlichkeit ist hoch, dass du personalisierte Werbung siehst. Das passiert, weil die Plattformen dein Verhalten ganz genau analysieren.

  • Deine Interessen: Werbeplattformen von Insta, TikTok, YouTube und Co. tracken, was dich interessiert. Wenn du zum Beispiel oft Videos über Sneaker ansiehst, sie likest oder sogar kommentierst, weiß die Plattform: „Wow, die Person ist ein großer Sneaker-Fan! Das ist eine wertvolle Info!“. Diese Daten werden dann an andere Firmen verkauft, die dir gezielt Werbung für Sneaker zeigen. Macht Sinn, oder?
  • Dein Nutzungsverhalten: Auch wie du dich verhältst, wird analysiert. Wie lange schaust du ein Video? Wann klickst du auf eine Werbung? All das zeigt den Unternehmen, was dich anspricht. Wenn du schon einmal auf eine Anzeige geklickt hast, lohnt es sich für sie, dir noch mehr passende Werbung zu zeigen. In der Hoffnung, dass du das nächste Mal nicht nur klickst, sondern auch kaufst!
  • Deine Freund*innen: Auch das ist wichtig. Plattformen wissen, mit wem du befreundet bist und mit wem du Videos oder Nachrichten austauschst. Deine Freunde suchen nach coolen Sneakern? Dann könnte es sein, dass auch du dich dafür interessierst. Schließlich habt ihr wahrscheinlich ähnliche Interessen.
  • Dein Standort: Viele Apps fragen bei der Installation, ob sie deinen Standort verwenden dürfen - zum Beispiel Snapchat. Das machen sie nicht, weil sie auf dich aufpassen wollen, sondern weil dein Standort eine wertvolle Info ist. Er bringt ihnen Geld. Fährst du an einem Freizeitpark vorbei und bekommst dann Werbung dafür, hältst du ja vielleicht beim nächsten Mal sogar an und besuchst ihn!

Du siehst, die Werbung ist extrem gut auf uns zugeschnitten. Aber was ist mit dem Mikro?

Wie du personalisierte Werbung einschränken kannst

  • Prüfe die App-Berechtigungen und schalte Mikrofon- oder Standortzugriffe aus, wenn sie unnötig sind.
  • Deaktiviere das Ad-Tracking in Browsern oder Apps.
  • Passe Werbeeinstellungen auf Social-Media-Plattformen an.

Mythos Mikrofon: Dein Handy hört dich nicht ab

Es wäre technisch möglich, dass dein Mikrofon mithört, aber das passiert nicht. Für Unternehmen und Plattformen würde sich der Aufwand gar nicht lohnen. Sie müssten riesige Datenmengen analysieren, wenn sie uns 24/7 abhören würden. Außerdem wäre das in den meisten Ländern illegal und würde zu massivem Ärger führen.

Mikrofon-Berechtigungen prüfen

Manche Apps möchten Zugriff auf dein Mikrofon, selbst wenn sie es eigentlich nicht benötigen. Überlege daher bei jeder neuen App, die du installierst, genau, ob alle angefragten Berechtigungen wirklich nötig sind.

Artikel vom 19.11.2025.