Unserem Aufruf eine Zeit lang ganz bewusst auf das eigene Handy zu verzichten sind unglaublich viele gefolgt. Ziel war es, so lange wie möglich, auf das Mobiltelefon mitsamt WhatsApp, Instagram und Co zu verzichten. Keine leichte Aufgabe, doch ganze Klassen haben mitgemacht beim Handyfasten. Das Fazit der Teilnehmer fällt dabei ziemlich gemischt aus.

Wie bei anderen Fastenaktionen auch, ging es darum, eine Zeit lang ganz bewusst auf ein sonst alltägliches Konsumgut zu verzichten. Bei uns natürlich mit dem Hintergedanken, die eigene Mediennutzung kritisch zu reflektieren. Einige Teilnehmer haben ein Tagebuch verfasst, wie es Ihnen ohne Smartphone geht. Daraus wird ersichtlich: Ein oder zwei Tage sind gar kein Problem, dauert der Entzug länger, tut es schnell weh.

Warum fällt das Fasten so schwer?

Das Handy ist zu einem nahezu unverzichtbaren Gegenstand geworden. Wir schreiben darüber mit Freunden, organisieren mit dem Gerät unsere Termine und nutzen es um die neusten Nachrichten zu lesen oder in Pausen ein Spiel zu spielen. Fehlt das Handy, fehlt uns der Kommunikationskanal zu unseren Freunden. Zudem sind wir es gar nicht mehr gewohnt einfach mal nichts zu machen, dabei kann gerade das auch sehr angenehm sein!

Wer hat 40 Tage durchgehalten?

Uns hat nur eine einzige Rückmeldung erreicht. Die 13-jährige Charlotte und ihre Freundin haben tatsächlich 40 Tage durchgehalten. Wir gratulieren den beiden und bedanken uns für die nette E-Mail.

Tagebuchauszüge: Entzugsklinik vs. Spitzennoten

Das Projekt Handyfasten an sich beschreiben fast alle Teilnehmer als wertvolle Erfahrung. Einer spricht sogar von einem Abenteuer! Wir haben für euch die besten Zitate zusammengetragen.

  • Gestern Abend war furchtbar. Ich lag in meinem Bett und mir war sehr langweilig. Dennoch, heute war ein weiterer schöner Tag ohne so ein piepsendes Ding in der Hosentasche. (Nilay)
  • (...) habe ich dann mein Handy angemacht, weil es einfach so neben mir lag und ich nicht mehr dem Wunsch auf Instagram Fotos zu "liken" widerstehen konnte. (Anna)
  • Heute ist Mittwoch, der dritte Tag des Projektes Handyfasten. Jetzt so langsam nervt mich dieses Projekt wirklich. Ich fange wirklich an zu leiden. (Alina)
  • Die Restlichen haben in der Pause mir zuliebe ihre Handys weggelegt und sich lieber mit mir unterhalten, als ob ich in einer Entzugsklinik wäre. (Nilay)
  • Manchmal habe ich es jedoch vermisst, z.B. beim Cello-Spielen mein Metronom auf dem Handy oder beim Französisch lernen meinen Übersetzer. (Anna)
  • Mein Fazit: Während des Handyfastens habe ich festgestellt, wie viel Zeit ich damit verliere, wenn ich immer an meinem Handy bin. (Mikkaela)
  • Ohne Handy greife ich viel öfters zum Buch! Und seitdem das Handy weg ist, habe ich fast immer meine Hausaufgaben und bin viel besser in der Schule geworden! (Charlotte)
  • Nach dieser erkenntnisreichen Woche bin ich sehr froh, dass ich ab nächster Woche mein Handy wieder normal nutzen kann. Allerdings glaube ich, dass ich es in Zukunft eingeschränkter benutzen werde. (Anonymous)

Vielen Dank an die Schülerinnen und Schüler des Elsa-Brändström-Gymnasium in Oberhausen für die Bereitstellung ihrer Tagebücher.

Artikel vom 19.04.2014.