Es ist zwar kein eigenes Telefon geworden, dafür aber eine Art „Aufsatz“ für Android-Handys. „Facebook Home” soll, nach den Vorstellungen von Firmengründer Marc Zuckerberg, zukünftig das Zentrum des Smartphones sein. So hat jeder Andoid-Smartphone-Besitzer ab dem 12. April die Möglichkeit, sein Telefon im Handumdrehen in ein Facebook-Phone zu verwandeln. Was genau steckt dahinter? Was bringt die neue Anwendung? Ist das Ganze nur eine Marketing-Strategie?

Eine App, die alles unter sich begräbt

Das Prinzip von „Facebook Home“ ist simpel: Die App stülpt sich quasi über das Smartphone bzw. das Betriebssystem Android. Du startest die Facebook-App nicht mehr, sondern Facebook Home ist standardmäßig eingeschaltet. Du musst Facebook-Home aktiv verlassen, um die bisherige Bildschirmansicht deines Smartphones wiederherzustellen. Die „alte“ Facebook-App wird dadurch auf Dauer vielleicht sogar ganz verschwinden. Nur Apple wehrt sich dagegen noch: Für iPhones wird es (zunächst) kein Facebook Home geben.

Facebook verliert junge Nutzer

Facebook sieht sich, angesichts der neuesten Zahlen der Analysefirma Socialbakers, gezwungen, das soziale Netzwerk wieder beliebter zu machen. Facebook-Home soll dabei helfen. Denn seit Jahresbeginn verzeichnet Facebook vor allem bei jungen Nutzern in den USA und Deutschland einen Rückggang. So haben sich z.B. in Deutschland seit Januar knapp eine viertel Million Nutzer abgemeldet, so Socialbakers. Einen Zuwachs verzeichnet Facebook lediglich unter den sog. „Silver Surfern“, also Nutzern, die 50 Jahre oder älter sind.

Was nun?

Jeder, der sich die Frage stellt, ob er Facebook Home installieren soll, muss sich vorher über sein Nutzerverhalten im Klaren sein. Sicherlich ist die Anwendung für Facebook-Dauernutzer komfortabel, da man nicht ständig die App neu starten muss. Allerdings bedeutet das auch, dass man rund um die Uhr in Facebook angemeldet ist. Somit bleibt fast nichts mehr von dir geheim, da Facebook viele Daten standardmäßig speichert. Zudem werden andere Apps damit völlig in den Hintergrund gerückt. Überlege dir daher vor der Installation gut, ob es für dich sinnvoll ist und ob du wirklich 24 Stunden am Tag in Facebook angemeldet sein möchtest.

Artikel vom 02.04.2013.