Eine Folge nach der nächsten verschlingen? Das ist Binge-Watching!

Wer beim Serienschauen gerne gleich viele Folgen am Stück ansieht, der betreibt Binge-Watching. Durch das spannende Ende einer Folge oder durch automatische Wiedergabefunktionen wirst du dazu verleitet immer weiter zu schauen. Das kann aber auch gefährlich werden, nämlich dann, wenn du deine eigene Seriennutzung nicht mehr unter Kontrolle hast. Wir zeigen dir 5 Tipps, wie du dem Binge-Watching entkommen kannst.
 

Was ist eigentlich Binge-Watching?

Der Begriff Binge-Watching leitet sich von dem englischen Ausdruck „to binge“ ab. Das bedeutet so viel wie „verschlingen“. Übertragen ins Deutsche kann man Binge-Watching als „exzessives Schauen“ beschreiben. In der Regel ist damit vor allem das stundenlange Schauen einer Serie gemeint.

Wer betreibt Binge-Watching?

Anstatt beim klassischen Fernsehen an einen Sendeplan gebunden zu sein, ist es für dich vielleicht auch deutlich cooler, dir auf Netflix, Disney+ oder Amazon Prime Video genau die Filme und Serien anzusehen, auf die du gerade Lust hast. Und das wann, wo und wie lange du möchtest. Damit bist du nicht alleine: Laut der JIM Studie 2021 sieht im Schnitt jede zweite Person zwischen 12-19 Jahren täglich oder mehrmals pro Woche Inhalte bei Netflix und Co. an.
 

Mädchen im Bett vor dem Laptop im Dunklen

Wann kann Binge-Watching gefährlich werden?

Ab und an mal eine neue Lieblingsserie am Stück zu schauen, ist nicht problematisch. Wenn Binge-Watching bei dir aber zur täglichen Routine wird, du andere Hobbies oder Verpflichtungen vernachlässigst und du das Gefühl hast, deine Fernsehnutzung nicht mehr im Griff zu haben, solltest du aufpassen! Wenn du Serien regelmäßig bis tief in die Nacht schaust, führt das zu Schlafmangel und kann schlechte Auswirkungen auf deine Schulnoten haben. Manchmal kann es auch sein, dass Binge-Watching verwendet wird, um sich von Problemen im echten Leben abzulenken. Achte also beim Seriengucken mal darauf, ob du versuchst damit vor deinen Sorgen wegzurennen. Ablenkung ist natürlich okay, aber Probleme verschwinden doch eher durch ein gutes Gespräch mit einer Vertrauensperson, als durch stundenlanges Seriengucken.
 

Unsere Tipps gegen Binge-Watching

Tipp 1: Wichtige Aufgaben vor dem Serienschauen erledigen

In spannende Fantasy-Welten abtauchen, auf Verbrecherjagd gehen oder mit deinen Lieblingscharakteren mitfiebern: Das alles wird uns durch Serien ermöglicht. Allerdings lenkt es einen auch ganz schön von wichtigen Aufgaben ab. Deswegen unser Tipp: Erledige wichtige Hausaufgaben, unangenehme Gespräche und To-Do‘s bevor du die erste Folge startest. Wenn alles erledigt ist, schaut es sich sowieso viel entspannter!

Tipp 2: Nudges ausstellen

Hast du schon einmal von Nudges gehört? Wenn nicht, solltest du dir unbedingt dieses Video ansehen. Denn auch bei Streaming-Anbietern, wie Netflix, werden diese benutzt. Zum Beispiel, indem Folgen einfach automatisch gestartet werden. Wie du das abstellen kannst, erfährst du am Ende des Videos.

Tipp 3: Eigene Fernsehnutzung reflektieren

Generell eine gute Idee: Einfach mal die eigene Fernseh- oder Mediennutzung reflektieren. Schreib über eine Woche auf, wie oft und wie lange du am Tag bestimmte Apps, Spiele oder eben Streaming-Anbieter benutzt. Fallen dir bestimmte Routinen auf? Schaust du regelmäßig mehr, als dir eigentlich lieb ist? Durch ein Tagebuch kannst du deine eigenen Verhaltensweisen aufdecken und zukünftig besser planen, wie du deine Freizeit gestalten möchtest.

Tipp 4: Regeln aufstellen

Wenn du bemerkst, dass es dir schwer fällt mit dem Serien schauen aufzuhören, solltest du dir vor dem Einschalten der ersten Folge klare Regeln aufstellen. Wie lange willst du heute schauen? Nur eine Stunde? Dann stell dir doch einen Handywecker, der dich daran erinnert auch wieder abzuschalten.

Du kannst natürlich auch festlegen nach zwei Folgen wieder abzuschalten. Aber ist es nicht gerade am Ende einer Folge immer besonders spannend? Vielleicht macht es ja mehr Sinn für dich, mitten in der Folge aufzuhören. Dann ist die Versuchung zum Weiterschauen nicht so groß.

Tipp 5: Gemeinsam mit Freunden schauen

Wenn es dir schwerfällt, dich selbst zu kontrollieren, dann gib doch ein wenig Kontrolle ab. Such dir mit einer Freundin oder einem Freund eine Serie heraus, die euch beide interessiert, und schaut sie euch zusammen an. Entweder direkt auf dem gleichen Sofa oder jeder für sich Zuhause. Legt fest, wie viele Folgen diese Woche maximal angesehen werden sollen. In der Schulpause oder bei einem persönlichen Treffen könnt ihr die gesehenen Folgen dann genau ausdiskutieren. Das macht viel mehr Spaß, als sich die ganze Staffel alleine anzusehen, und gibt euch auch die Möglichkeit eure Seriennutzung besser zu kontrollieren.

Artikel vom 06.11.2023.