Wie funktionieren Zyklus-Tracking-Apps und für wen sind sie geeignet?

Auf dem Wandertag im Kletterwald, im Strandurlaub oder Mitten im Sportunterricht: Von der Menstruation überrascht werden, darauf haben die wenigsten Lust. Auch wenn der weibliche Zyklus das Natürlichste der Welt ist, hat man doch gerne den Überblick darüber, wann es mal wieder so weit sein könnte. Außerdem kann sich – wer seinen Zyklus kennt – oftmals einige Symptopme besser erklären. Seien es Kopfschmerzen, Übelkeit, oder die klischeehafte plötzliche Lust auf Süßes und PMS-Laune. 

Statt Kalender....

Natürlich kann man sich die Periode auch einfach im Kalender mit Stift und Papier markieren. Doch wer sonst auch alles am Smartphone macht, findet es vielleicht ziemlich praktisch, hier auch über die anstehende Menstruation informiert zu werden. Neben der Monatsblutung zeigen die Apps außerdem in der Regel an, wann wahrscheinlich dein Eisprung stattfindet und wann du daher mit der Verhütung besonders vorsichtig sein solltest! Darüber hinaus bieten Zyklus-Tracking-Apps noch einige interessante Zusatzfunktionen. In die meisten Apps kann man nämlich neben der Menstruation noch weitere Symptome wie Kopfschmerzen, Unterleibsschmerzen, Stimmungsschwankungen und vieles mehr eintragen.

Periodenprodukte

Planung mit der Hilfe von Algorithmen

Die Algorithmen der App verwenden alle eingetragenen Information und können dich so in den folgenden Zyklen warnen, wann es mal wieder mit Schmerzen oder anderen Symptomen losgehen könnte. Das kann ziemlich hilfreich sein: Wenn du zum Beispiel in den letzten 3 Tagen deines Zyklus vor der Menstruation immer Kopfschmerzen hast oder dich einfach müde fühlst, sind genau diese Tage vielleicht nicht unbedingt für actionreiche Dates geeignet. Doch auch andersrum kann man die Informationen der Zyklus-Tracking-Apps gut nutzen. Viele Frauen sind zum Beispiel rund um den Eisprung besonders energiegeladen und haben außerdem zu dieser Zeit reinere Haut! Perfekt für Passfoto-Termine, anstrengende Abenteuer oder ein Referat, bei dem du volle Power brauchst! 

Welche Apps gibt es?

Die Vielfalt an Zyklus-Tracking-Apps ist mittlerweile ziemlich groß! Fast alle bieten in etwa die gleichen Funktionen, grundsätzlich kann man zwischen reinen Kalender-Apps (die nur "rechnen") und symptothermalen Apps unterscheiden. Bei symptothermalen Apps trägt man nicht nur ein, wann man seine Tage hat und wie es einem geht, sondern misst auch noch möglichst regelmäßig die eigene Körpertemperatur mit einem Basalthermometer, das zwei Nachkommastellen anzeigt (z.B. 36,62°C). Da die Körpertemperatur im Laufe des Zyklus durch hormonelle Veränderungen schwankt, kann die App damit meistens genauer bestimmen, wie dein Zyklus gerade aussieht. Ein Basalthermometer gibt's manchmal direkt über die Apps aber auch in der Apotheke oder im Netz wird man schnell fündig. 
Eine weitere Unterscheidung bei Apps kann man beim Preis machen: Es gibt einige Freemium-Apps und manche, die man nur gegen Bezahlung bekommt, oft nach einem Abo-Modell. Bei Freemium-Apps sind manche Funktionen kostenlos, manche muss man durch einen kostenpflichtigen Premium-Account freischalten. iPhone-Nutzerinnen können sich außerdem über ein in Apple Health integriertes Zyklus-Tracking freuen!

  • Clue-App (Screenshot)

  • Clue-App (Screenshot)

  • Zyklus-Tracking in Apple Health

Zyklus-Tracking: Worauf sollte man bei Apps unbedingt achten?

Wenn du deine Periode trackst und dazu noch sensible gesundheitliche Informationen wie Beschwerden oder deine Stimmung teilst, sollten die Daten gut geschützt sein und nicht an Dritte weitergegeben werden. Du kannst bei jeder App auch darauf achten, welche zusätzlichen Informationen sie von dir will. Das Eingeben eines Klarnamens (Vor- und Nachname) ist für das Funktionieren der App zum Beispiel nicht nötig. Auch wenn viele Apps eine Registrierung über Facebook oder andere Social-Media-Konten anbieten ist es eher empfehlenswert, sich über die eigene Mailadresse anzumelden. Besonders gut sind dafür Apps, die deine Daten nur lokal auf deinem Gerät speichern, wie zum Beispiel das Zyklus-Tracking von Apple Health.

Neben dem Datenschutz steht natürlich die Funktionalität im Vordergrund. Wenn du die Apps lediglich als Informations- und Menstruationsplanungshillfe nutzen willst, ist das die eine Sache. Die Apps bieten in der Regel jedoch auch an, dich über fruchtbare und unfruchtbare Tage zu informieren. Wenn du dich darauf verlassen willst, dann musst du unbedingt eine App nutzen, die deinen Zyklus zuverlässig und mindestens symptothermal trackt! Wer eine eher unregelmäßige Periode hat, sollte bei der Verhütung immer auf Nummer sicher gehen!

Artikel vom 16.07.2021.