Was ändert sich wirklich durch die neuen AGB bei WhatsApp?

Vielleicht hast du die Meldung bereits erhalten und dir kommt eines der Bilder hier bekannt vor. Wenn nicht, dann ist es sicher bald soweit. WhatsApp aktualisiert seine AGB (Allgemeine Geschäftsbedingungen) und verlangt deine Zustimmung. Die Wahl hast du dabei nicht: Wer den neuen AGB nicht zustimmt, der kann die App ab 8. Februar 2021 nicht mehr nutzen.

 Update:

Da sich viele Nutzerinnen und Nutzer beschwert haben, hat WhatsApp die Frist bis in den Mai verlängert. Du hast also jetzt noch ein paar Monate für die Entscheidung Zeit. 

WhatsApp AGB Screenshot

Warum wird so viel über die neuen AGB diskutiert?

In den neuen AGB geht es auch darum, dass WhatsApp Informationen von dir an Facebook weitergeben darf. WhatsApp gehört – übrigens genau wie Instagram – seit einigen Jahren zu Facebook. Die gesammelten Informationen sollen für ein Verbesserung der Dienste genutzt werden, zum Beispiel auch dafür, um dir passende Vorschläge zu machen. Was könnte das konkret heißen? Zum Beispiel, dass dir passende Werbeanzeigen eingespielt werden. Dazu könnten Informationen wie das Modell deines Smartphones oder deine Standorte ausgewertet werden. Es ist kein Geheimnis, dass die Geräte die wir nutzen Einfluss auf Anzeigen haben können. Wer das neueste iPhone nutzt könnte so z. B. teurere Produkte vorgeschlagen bekommen, als jemand mit einem uralten Gerät. Noch krasser: Wenn deine Nachrichten genutzt würden, um dir passende Werbung anzuzeigen. Stell dir vor du schreibst mit einer Freundin über eine bestimmte Eiscreme, und sie wird dir als nächstes als Werbung auf Facebook oder Insta vorgeschlagen... Zum Glück ist das wegen der Verschlüsselung der Nachrichten nach aktuellem Stand nicht möglich. WhatsApp kann zwar wissen wann du mit wem schreibst, aber eine Nachrichten lesen kann es nicht.

WhatsApp AGB Screenshot

Dürfen die das?

In Europa eigentlich nicht, denn hier schützt die DSGVO (Datenschutzgrundverordnung) unsere Daten. Bereits im Jahr 2019 wurde Facebook verboten, Daten aus den verschiedenen Apps zusammenzuführen und daraus ein großes Nutzerprofil mit vielen Infos über dich zu erstellen. Deshalb widersprechen die geplanten Änderungen in den AGB eigentlich den Regelungen in Europa. WhatsApp teilte unter anderem dem Tagesspiegel mit, dass es keine Änderungen der Informationsweitergabe an Facebook innerhalb Europa geben wird. Also bleibt doch eigentlich alles beim Alten, oder?
 

Was sagen Experten dazu?

Da gibt es unterschiedliche Meinungen. Der Datenschutzbeauftrage Johannes Caspar ist kritisch, denn er sieht einige Widersprüche in den Zusagen von WhatsApp und dem, was in den neuen AGB steht. Oliver Buttler von der Verbraucherschutzzentrale Baden-Württemberg sieht zumindest nicht die Gefahr, dass WhatsApp jetzt plötzlich Nachrichten mitliest.
Klar ist aber, dass Dienste wie WhatsApp, Instagram und Facebook selbst gerne Daten von Nutzerinnen und Nutzern sammeln. Wer die eigenen Daten schützen will, sollte so oder so über eine Alternative nachdenken. Dazu eignet sich zum Beispiel der Messenger Signal. Die App Signal haben wir hier bereits für dich getestet. Das sehr bekannte Telegram ist dagegen keine so gute Alternative.

Weißt du, was WhatsApp von dir weiß?

Dazu musst du zumindest die wichtigsten Punkte aus den WhatsApp AGB kennen. Wenn du dafür keine 50 Seiten lesen möchtest, dann sind unsere WhatsApp AGB kurzgefasst perfekt für dich. Alles wichtige, auf einer Seite!

Artikel vom 14.01.2021.