Wir zeigen dir, was du beim Telefonieren, Chatten und Surfen im Urlaub beachten musst!

Sommerzeit ist Urlaubszeit! Und vielleicht hast du mit deinen Freunden oder deiner Familie schon eine Reise ins Ausland geplant? Wenn du dein Handy mit in den Urlaub nehmen möchtest, gibt es aber das ein oder andere zu beachten. Stichwort: Roaming. Tatsächlich gibt es hierzu seit Juli 2022 sogar eine neue Verordnung!

Was ist nochmal Roaming?

Mit dem Begriff Roaming bezeichnet man die Zusammenarbeit von Netzbetreibern aus verschiedenen Ländern. Wegen dieser Zusammenarbeit wählt sich dein Handy in ein ausländisches Mobilfunknetz ein, wenn du Deutschland verlässt. Abhängig davon in welchem Land du dich dann befindest, kann es aber ganz schön teuer werden, wenn du deine mobilen Daten nutzt oder telefonierst und SMS schreibst. Seit 2017 gibt es aber zum Glück neue Roaming-Regelungen. Innerhalb der Europäischen Union (sowie in Liechtenstein, Norwegen und Island) gibt es keine Extragebühren. Wenn du also beispielsweise von Frankreich nach Deutschland anrufst, kostet das genauso viel, wie ein Anruf innerhalb von Deutschland. Genauso ist das, wenn du zum Beispiel von Frankreich nach Italien telefonierst.
Mehr Infos zu Roaming gibt’s in unserem Lexikon.

Achtung: Hier gilt Roaming nicht

  • auf Schiffen und in Flugzeugen
  • bei Gesprächen von Deutschland ins Ausland (Wie ein Anruf ins Ausland abgerechnet wird, hängt von deinem Mobilfunktarif ab. Seit Mai 2019 gilt dabei allerdings die Regelung, dass Auslandsgespräche höchstens 19 Cent (zzgl. Mehrwertsteuer) und SMS höchstens 6 Cent (zzgl. Mehrwertsteuer) kosten dürfen.)
  • im Nicht-EU-Ausland

Welche neuen Roaming-Regelungen gibt es?

Seit dem 01.07.2022 gibt es neue Regelungen zum EU-Roaming. Der Grund dafür ist, dass die bisherige Verordnung aus dem Jahr 2017 am 30.06.2022 ausgelaufen ist. Weil die Verordnung also sowieso verlängert werden musste, wurde die Chance genutzt, um noch ein paar Änderungen hinzuzufügen:

  • Gleiche Bedingungen wie Zuhause: Dein Mobilfunkanbieter muss dir innerhalb der Mitgliedsländer nun auch die gleichen Bedingungen zur Verfügung stellen, wie in Deutschland. Das geht natürlich nur, wenn an deinem Urlaubsort auch diese Bedingungen erfüllt werden können. Beispiel: Wenn du zu Hause einen Handytarif gewählt hast, mit dem du 5G auf deinem Smartphone empfangen kannst, bekommst du auch 5G im Ausland, wenn dort dieses Netz verfügbar ist.
  • Warnung vor möglichen Gebühren: Dein Anbieter muss dich nun bei der Einreise in andere Mitgliedsstaaten warnen, dass bei manchen Telefonnummern Gebühren bezahlt werden müssen. Das könnte zum Beispiel passieren, wenn du und deine Familie über eine kostenpflichtige Telefonhotline einen Flug umbuchen möchtet.
  • Notruf-Nummern und Warn-Apps: Ab Juni 2023 soll man bei der Ausreise zudem eine SMS mit Hinweisen zu sogenannten „alternativen Notrufen“ erhalten. Diese können zum Beispiel von Gehörlosen benutzt werden. In der Nachricht soll auch ein Link zu einer regionalen Notruf-App beinhaltet sein. Die sind so ähnlich, wie die deutsche WarnApp NINA, die zum Beispiel über extreme Wetterlagen und Coronazahlen informiert.
urlaub mit roaming am strand

Kannst du im Ausland also ganz sorgenfrei dein Handy nutzen? Nicht ganz!

Natürlich gibt es ein paar Ausnahmen von den Regelungen:

  • Wenn du das Roaming sehr lange benutzt, kann es passieren, dass trotzdem Extrakosten auf dich zukommen. Dein Mobilfunkanbieter kann eine angemessene Nutzungsgrenze festlegen. Das soll zum Beispiel verhindern, dass sich Deutsche eine günstigere SIM-Karte im Ausland holen und dauerhaft Zuhause benutzen. Oder, dass Deutsche, die dauerhaft im Ausland wohnen, trotzdem weiter ihren deutschen Tarif benutzen.
  • Wenn dein Mobilfunkanbieter in einem Antrag an die Bundesnetzagentur nachweisen kann, dass er die Kosten für das Roaming nicht bezahlen kann, ist es möglich, dass er für ein Jahr lang Extrakosten erheben kann.

Unser Tipp:

Bevor du gedankenlos im Urlaub lossurfst, solltest du dich bei deinem Netzanbieter kurz informieren. Dazu reicht es vielleicht ja schon, die kurze Willkommens-SMS mit den wichtigstens Infos zu lesen. Wenn du dich noch genauer in das Thema einlesen möchtest, kannst du die Seite der Bundesnetzagentur besuchen.
 

Artikel vom 02.08.2022.