Sie hat über zwei Millionen Abonnenten auf Instagram... obwohl sie kein echter Mensch ist. Was ist ihr Geheimnis?

Sommersprossen, buschige Augenbrauen und süße Spacebun-Zöpfe sind ihr Markenzeichen. Ob beim Eisessen, Skaten oder Chillen: Lil‘ Miquela sieht wirklich auf jedem ihrer Instagram-Fotos perfekt aus. Dafür stand sie aber nicht stundenlang vor dem Spiegel oder ihrem scheinbar perfekten Kleiderschrank. Lil Miquela ist nämlich nicht real, sondern ein computergeneriertes Instagram-Model.

Wie kann eine virtuelle Influencerin so erfolgreich sein?

Zu Anfang ihrer Karriere auf Instagram postete Lil‘ Miquela hauptsächlich Fotos von sich und ihren Outfits – alles schön perfekt versteht sich. Doch besonders bei Selfies lässt sich erkennen: Sie ist kein echter Mensch. Das löste in den Kommentaren schnell eine Diskussion aus. „Das ist doch nicht echt!“ oder „Du siehst aus wie eine Figur aus dem Videospiel GTA!“. Vielleicht macht gerade das die Influencerin so spannend: Sie ist menschlichen Influencern extrem ähnlich, nur einfach noch ein bisschen perfekter. Und genau das lieben viele Instagram-Nutzer. 

Lil' Miquela ist nicht allein

Mit der Zeit entwickelte sich eine Geschichte um Lil‘ Miquela und zwei weitere nicht-menschliche Influencer. Neben dem Mädchen mit den süßen Zöpfen gibt es noch Blawko, der auch immer wieder in Lil‘ Miquelas Fotos auftaucht (siehe unten). Die dritte virtuelle Influencerin ist Bermuda, die sich zuerst mit den beiden überhaupt nicht verstanden hat. Mittlerweile sind Bermuda und Miquela aber Best Friends. So ist Bermuda auch in Miquelas Musikvideo zu sehen. Richtig gelesen: Miquela macht auch Musik und es gibt sogar Videos dazu auf YouTube. 

Sind Roboter die besseren Influencer?

So einfach kann man diese Frage nicht beantworten. Erfolgreich sein können sie jedoch auf jeden Fall, das zeigen die Followerzahlen deutlich. Was Lil‘ Miquela aber tatsächlich besser macht als viele andere Influencer: Statt nur tolle Outfits zu zeigen setzt sie sich für soziale Projekte ein und spricht in ihren Posts auch Probleme an. Sie macht sich stark gegen Rassismus, teilt Demo-Daten oder fordert zum Spenden an gemeinnützige Organisationen auf. Damit nutzt sie, ob Roboter oder nicht, die eigene Reichweite um die Welt ein bisschen besser zu machen. Davon können sich einige „echte“ Influencer doch mal eine Scheibe abschneiden.

Artikel vom 24.07.2020.