Ob Planking, Cinnamon-Challenge oder Ice-Bucket Challenge: Viele Internet-Trends sehen lustig aus und regen an selbst mitzumachen. Doch ist das wirklich immer eine gute Idee?

Im Sommer 2014 hat jeder mindestens einmal ein Video gesehen, in dem sich jemand einen Kübel voll Eiswasser über den Kopf gegossen hat. Bibbernd und nass hat die Person am Ende meistens noch ein paar andere Leute nominiert, das gleich zu tun und mitzumachen: bei der ALS-Ice-Bucket Challenge. Wer sich nicht mit eiskaltem Nass überschütten wollte sollte etwas spenden, und zwar an die ALS-Ambulanz. Die Spendengelder sollten verwendet werden um Patienten mit der seltenen Krankheit ALS zu helfen. ALS ist eine Nervenkrankheit die kaum erforscht war und für Betroffene innerhalb von zwei bis fünf Jahren tödlich endet.

Gutes Tun mit Eiswasser?

Die ALS-Ice-Bucket-Challenge war ein riesen Erfolg. Unzählige Promis und Menschen auf der ganzen Welt machten mit und viele spendeten trotz selbst durchgeführter Eisdusche. Die amerikanische ALS Association erhielt während des Ice-Bucket-Challenge Hypes 30x mehr Geld, als sonst. Durch den Internet-Trend erhielten Organisationen, die ALS-Betroffene unterstützen, insgesamt 190 Millionen Euro. Ein Trend, der damit wirklich etwas erreicht hat.

Wie sieht es bei anderen Trends aus?

Wollen die Leute die versuchen einen Löffel voll Zimt zu essen (Cinnamon-Challenge) also auch einen guten Zweck unterstützen? Leider nicht. Diesen (scheinbaren) Spaß hat sich nur irgend jemand einfallen lassen und viele machen mit. Doch dabei hilft man niemandem und kann sich selbst sogar sehr schaden! Das Schlucken von purem Zimt kann nämlich Atemstörungen und Ersticken auslösen, es sind sogar schon Jugendliche deswegen ins Koma gefallen.

Achtung bei Zimt!

Das Schlucken von purem Zimt ist sehr gefährlich, bereits ein Teelöffel kann zu Atemstörungen und Ersticken führen. 

Lebensgefährliche Internet-Trends?

Gibt es leider auch. Beim Planking – also dem flachen Hinliegen an ungewöhnlichen Orten sind schon mehre Leute gestorben. Dafür kann natürlich der Trend selbst nichts. Denn wer sich flach auf seinen Zimmerboden legt und fotografiert, dem passiert wahrscheinlich eher nichts. Wie so oft bei Online-Trends wollen sich aber beim Planking die Teilnehmer gegenseitig überbieten. Einige haben damit angefangen an gefährlichen Orten zu planken: Auf Bahngleisen, steilen Abgründen oder Balkongeländern in großer Höhe. Den Wunsch das vermeintlich coolste Planking-Foto zu machen mussten daher einige Menschen leider mit dem Leben bezahlen.
 

“Bei Internet-Trends wollen sich die Teilnehmer oft gegenseitig übertrumpfen. So werden selbst harmlosen Trends manchmal gefährlich”

Mitmachen oder nicht?

Natürlich ist es schön, wenn man mit einem lustigen Video oder Foto auch noch etwas Gutes tun kann, wie beispielsweise bei der ALS-Ice-Bucket-Challenge. Dass Trends nicht immer einen höheren Sinn haben, ist irgendwie auch klar, aber sein Leben für ein lustiges Foto oder Video riskieren?! Besser nicht. Wenn du überlegst bei einem Trend mitzumachen schalte am besten erst deinen Kopf ein: Wenn andere husten und röcheln dann ist das doch ein eindeutiger Hinweis dafür, dass Zimt pur essen keine gute Idee ist.
 

Unser Tipp:

Meistens geht es bei erfolgreichen Fotos oder Videos eher um Kreativität als um einen gefährlichen Ort. Ein Gruppen-Planking-Foto mit deinen Freunden (vielleicht sogar in lustigen Outfits?) kommt sicher besser an als eins auf einem Balkongeländer.

Artikel vom 17.04.2018.