Was soll denn das für ein komisches Wort sein, denkt man sich, wenn man "Seggs" sieht. Doch YouTuber haben ihre Gründe, das so zu schreiben...

Nicht jedes Wort sollte man einfach so verwenden, zum Beispiel wenn es vulgär ist und auch als Beleidigung genutzt wird. Das lernt man meist spätestens im Kindergarten. Wer eine Lehrerin oder einen Lehrer schon mal Arsch genannt hat, hat sicher auch gemerkt warum. Auch auf Youtube ist vulgäre Sprache nicht unbedingt erwünscht. Wer vulgäre Sprache und Kraftausdrücke zensiert, darf das Video aber veröffentlichen, solange es sich im Rahmen hält. Ruft eine Let's-Playerin zum Beispiel hin und wieder mal "Scheiße!" oder jemand in Pranks auch mal "Fuck" ist das kein großes Problem. Doch obwohl YouTube damit eigentlich gar kein großes Problem hat, sind viele YouTube-Stars besonders vorsichtig. Daran liegt's:

Weniger vulgäre Sprache und weniger Sex = Mehr Geld

So kann man das verkürzt ausdrücken. Wer seine Videos monetarisiert, kann mit den Videos Geld verdienen, denn dann wird Werbung eingespielt. YouTube hat aber klare Regeln, welche Videos man monetariesieren kann. Kommt nur leicht vulgäre Sprache (z.B. das Wort "Scheiße") im Video vor, ist das gar kein Problem. Schwieriger wird es, wenn immer wieder beleidigende, vulgäre Sprache vorkommt. Dann kann man ein Video zwar theoretisch monetarisieren, viele Werbekunden wollen da aber ihre Werbeanzeigen nicht sehen. Das heißt: Man hat weniger Chancen gutes Geld zu verdienen. 

Solche Regeln gibt es auch in Bezug auf "Inhalte für Erwachsene" – damit ist alles rund um Sex gemeint. Zwar ist laut Leitfaden auch hier einiges erstmal okay und ein Video kann monetarisiert werden, auch wenn man über Sexualität spricht. Doch scheinen die Grenzen ein bisschen schwieriger zu sein. Das könnte Grund genug für einige YouTuber sein, sicherheitshalber "Seggs" statt Sex zu schreiben. Einfach, weil so hoffentlich eine große Auswahl an Werbung im Video abgespielt werden kann. Denn mit Werbung verdient man bekanntlich Geld.

Artikel vom 15.10.2021.