Unfreiwillige intime Fotos – Das musst du über Upskirting und Downblousing wissen!

Stell dir vor, es ist ein warmer Julitag und du trägst dein neues Sommerkleid. Auf dem Weg zum Eisessen mit deiner Crew nimmst du die U-Bahn und ergatterst noch einen der wenigen Sitzplätze. Wie die meisten anderen Leute in der Bahn schaust du auf dein Smartphone. Der Typ, der neben dir im Gang steht, ist auch mit seinem Smartphone beschäftigt und hängt dabei immer wieder ziemlich weit über deinen Sitzplatz. Dass er dabei unbemerkt in den Ausschnitt deines Kleids fotografiert, bemerkst du selbst gar nicht.

Du verlässt die U-Bahn und machst dich auf den Weg an die Oberfläche. Dazu geht es eine Treppe hoch und wie immer weht ein leichter Wind zwischen U-Bahn-Schacht und Erdoberfläche. Diese willkommene Erfrischung lässt dein Sommerkleid flattern und dir fällt nur kurz auf, dass ein Mensch ziemlich eng hinter dir die Treppe hochgeht. In Gedanken schon an der Eisdiele kommt dir nicht in den Sinn, dass diese Person gerade das Smartphone unter den Rock deines Kleids gehalten hat und den Auslöser gedrückt hat.
 

Vielleicht fährst du gar nie U-Bahn, sondern nur Bus und vielleicht trägst du auch nie kurze Kleider oder Shirts mit Ausschnitt. Vielleicht ist dir das, was wir gerade beschrieben haben, noch nie passiert, vielleicht aber schon. Unfreiwillig und heimlich Fotos von intimen Körperbereichen von Mädchen oder Frauen zu machen, ist leider etwas, das immer wieder vorkommt. Die Täter sind meist männlich und nutzen die Fotos für den eigenen erotischen Kick, tauschen sie untereinander aus oder verkaufen sie sogar online. Solche Fotos oder Videos zu machen nennt man „Upskirting“ (aus dem englischen übersetzt in etwa: „den Rock nach oben“) oder „Downblousing“ (aus dem Englischen übersetzt in etwa: „die Bluse herunter“). Die Worte beschreiben ziemlich genau, wie fotografiert wird – unter den Rock oder in den Ausschnitt der Bluse hinein.

Dank dem Einsatz von Aktivistinnen wie Ida Marie Sassenberg und Hanna Seidel ist Upskirting und Downblousing seit 2021 strafbar. Die beiden haben dazu eine Online-Petition gestartet und so schlussendlich erwirkt, dass ein entsprechendes Gesetz im Bundestag beschlossen wurde. Wer heimlich ohne Einverständnis Fotos oder Videos unter den Rock oder in den Ausschnitt macht, muss nach § 184k im Strafgesetzbuch mit Geldstrafen oder bis zu 2 Jahren Haft rechnen.