Eine spannende Zeit

Nach dem Schulabschluss stehen viele junge Menschen, ehemalige Schüler*innen, im Leben und schauen auf die Zukunft: Wie geht es jetzt weiter? Was sind Perspektiven? Und gibt es direkt nach dem Abschluss schon gute Karriere-Möglichkeiten?

Das machen andere Jugendliche nach dem Schulabschluss

Ein Blick auf aktuelle Zahlen zeigt, wie unterschiedlich die Wege junger Menschen nach der Schule sind. Laut einer Studie von ZDFheute aus dem Jahr 2023

  • befinden sich ungefähr 59Prozent der 18- bis 24-Jährigen in einer schulischen oder beruflichen Ausbildung oder einem Studium.
  • gehen 64Prozent einer Beschäftigung nach dazu zählen Nebenjobs, Praktika, Ausbildungsstellen oder reguläre Vollzeitstellen. Rund 27Prozent nutzen diese Tätigkeiten zur beruflichen Qualifizierung.
  • werden weitere Möglichkeiten, wie ein Freiwilliges Soziales Jahr, der Bundesfreiwilligendienst oder der freiwillige Wehrdienst, genutzt: Insgesamt leisten etwa 50.000 junge Menschen einen Freiwilligendienst, rund 26.000 absolvieren den Wehrdienst.

Soll es mit einem Studium weitergehen ... ?

Besonders beliebt bleibt der Weg über ein Studium. Universitäten und Fachhochschulen bieten die breiteteste Auswahl an Schulungsoptionen – von klassischer BWL (Betriebswirtschaftslehre) über Psychologie bis hin zu neuen Fächern wie Medieninformatik oder Nachhaltigkeitsmanagement. 

Allerdings ist der Zugang zu bestimmten Studiengängen nicht immer frei. So erschwert in gefragten Studienfächern wie Medizin oder Psychologie oft der NC, der universitätsspezifische Numerus Clausus, den Weg ins Studium. 

Was ist eigentlich ein NC?

Der NC (Numerus Clausus) heißt übersetzt so viel wie „beschränkte Anzahl“ und beschreibt eine Zulassungsbeschränkung für einige Studiengänge. Er wird individuell von den Unis vergeben – grundsätzlich kann man aber sagen, dass der NC den Notendurchschnitt des „schlechtesten“ Bewerbenden aus dem letzten Jahr abbildet. Liegt der NC als z.B. bei einer 1,2 dann hatte der Bewerber oder die Bewerberin, der oder die als letztes noch für das Studienfach zugelassen wurde, einen Abi-Abschluss von 1,2.

Das heißt: Es gibt Unis, an denen eine gute Abiturnote oder der Abiturschnitt essenziell für den Einstieg ins Studium ist. Im Gegensatz dazu, wird an anderen Universitäten beispielsweise mehr auf vollzogene Freiwilligendienste oder außerschulische Tests geachtet. Wenn also Studiengänge, wie Medizin oder Psychologie, deine Traumstudiengänge sind, besteht immer die Möglichkeit sich im Ausland zu bewerben oder durch Tests wie den Medizinertest und andere Studieneignungstests den erwünschten Numerus Clausus einer anderen Universität zu erzielen.

Unihörsaal von oben

... oder passt eine Ausbildung besser zu dir?

Wer lieber praxisnah ins Berufsleben starten möchte, findet in einer Ausbildung eine Alternative. Tatsächlich ist das in vielen Fällen sogar zukunftssicherer, denn in vielen typischen Ausbildungsjobs besteht momentan ein extremer Fachkräftemangel. In Bereichen wie der IT, der Mediengestaltung, im Gesundheitswesen oder im Handwerk – und natürlich in vielen weiteren Bereichen - gibt es viele Ausbildungsangebote. Auch das Vorurteil, dass man mit einem Ausbildungsberuf weniger verdient als mit einem Studium ist nicht zwangsläufig richtig. Aus einer Untersuchung des Tübinger Insitituts für Wirtschaftsforschung (IAW) geht sogar hervor, dass Meister und Techniker – dass sind hohe Abschlüsse bei Ausbildungsberufen -durchschnittlich die meiste Zeit ihres Lebens mehr verdienen, als Akademiker*innen. Diese verdienen durchschnittlich erst ab 60 Jahren mehr. Achtung: Solche Untersuchungen zeigen aber nur einen durschnittlichen Trend und lassen sich nicht zwangsläufig auf jeden einzelnen übertragen! 

Auch der Einstieg ins Berufsleben kann sich leichter gestalten, als bei einem Studium. Möglicherweise hast du die Chance nach deiner Ausbildung direkt übernommen zu werden … und auch die geförderte Berufserfahrung während der Ausbildung führt zur erhöhten Attraktivität beim Unternehmen. 

Beachte diese Tipps

Egal, ob Studium oder Ausbildung: In beiden Fällen solltest du auf die unternehmensspezifischen oder hochschulspezifischen Fristen achten, bevor du den Einstieg verpasst. Für eine Ausbildung gelten die Herbstmonate (September, Oktober, November) als besonders vielversprechend. Für Universitäten gilt: Ende der Bewerbungsfrist für das Sommersemester ist meistens Mitte Januar und für das Wintersemester meistens Mitte Juli. Bitte informiere dich aber rechtzeitig auf der jeweiligen Webseite der Universität oder Ausbildungsstätte für die du dich interessierst.

Studium oder Ausbildung fühlt sich noch nicht richtig an? Diese weiteren Möglichkeiten hast du nach der Schule.

Doch nicht alle wissen direkt nach der Schule, wohin es gehen soll – und das ist völlig normal. Viele nutzen die Zeit nach dem Abschluss für ein freiwilliges Jahr, reisen ins Ausland oder absolvieren Praktika, um erste Einblicke in verschiedene Berufsfelder zu bekommen. Solche Orientierungsphasen – oder Gap-Years genannt - können helfen, sich selbst und die eigenen Interessen besser kennenzulernen. 

Es gibt verschiedenste Angebote, wie das Freiwillige Soziale Jahr, das Freiwillige Ökologische Jahr oder den Bundesreiwilligendienst – auch außerhalb Deutschlands. Auch die Möglichkeit als „Au-Pair“ zu arbeiten, besteht. 

Hier findest du weitere Informationen für deine Möglichkeiten nach dem Schulabschluss

Weitere Informationen findest du auf 

- https://www.arbeitsagentur.de/

- https://ich-will-fsj.de/

- https://www.freiwillig-freiwillig.de/

- https://studienwahl.de/

- https://www.arbeitsagentur.de/bildung/welche-ausbildung-welches-studium-passt

Finde den Weg der zu dir passt

Fest steht: Der Schulabschluss ist kein Endpunkt, sondern der Anfang des persönlichen Lebensweges. Ob Studium, Ausbildung, Freiwilligendienst oder ein Jahr zur Selbstfindung – es gibt keinen „richtigen“ Weg, der für alle gilt. Wichtig ist vor allem, sich mit den eigenen Interessen, Fähigkeiten und Werten auseinanderzusetzen und mutig erste Schritte zu gehen. 

Flugzeugflügel über den Wolken

Artikel vom 23.06.2025.