Wie steht es um den WhatsApp-Datenschutz? Die wichtigsten Antworten in unserem FAQ!

Zu welchen Daten hat WhatsApp Zugriff?

WhatsApp verlangt von Nutzern einige relevante Berechtigungen, die sich auf den Datenschutz bei WhatsApp auswirken:

  • Erlaubnis zur Adressbuchabfrage, Kontakte lesen und ändern
    Dieser Eingriff ist notwendig, damit WhatsApp automatisch die Kontaktliste erstellen kann, die aus Bekannten aus dem Adressbuch besteht, die ebenfalls WhatsApp auf ihrem mobilen Gerät installiert haben. Dazu wird das komplette Telefonbuch auf den zentralen WhatsApp-Server in den USA übertragen, gespeichert und regelmäßig abgeglichen. Hier ist das Detail wichtig, dass der Server nicht in Deutschland steht und demnach andere – weniger sichere – Datenschutzrechte gelten. 
  • Ermittlung des Standorts über GPS, Sendemasten oder WLAN
  • Abrufen von Telefonstatus und Identität
    WhatsApp weiß, wenn du telefoniert oder angerufen wirst und kann außerdem die Telefon- und Gerätenummer ermitteln.
  • Abrufen aktiver Apps
    WhatsApp hat Zugriff auf die Information, welche anderen Apps gerade genutzt werden.
  • Zugriff auf den Speicher, Kamera und Mikrofon, Nutzerkonten, Nachrichten und Anrufen, persönliche Informationen, das Internet und die Systemtools

Zu welchen Daten haben Dritte Zugriff?

Die WhatsApp Nutzungsbedingungen und Datenschutzhinweise definieren allerdings, dass es nur drei öffentlich gekennzeichnete Daten gibt, die jeder WhatsApp-Nutzer, der deine Handynummer hat, sehen kann:

  • die Statusmeldung
  • das Profilfoto
  • der Onlinestatus, ob du gerade online bist bzw. wann du das letzte mal online warst. Zwar kannst du diese Anzeige in den Optionen deaktivieren, es gibt jedoch eine Lücke in WhatsApp, über die Hacker trotzdem diese Information abrufen können.

WhatsApp erst ab 16?

WhatsApp hat vor Kurzem die AGB angepasst. Seither gilt ein Mindestalter von 16 Jahren. Wie du darauf reagieren solltest, wenn du noch jünger bist, haben wir in unserem Artikel zum neuen Mindestalter beschrieben.

WhatsApp-Datenschutz: Was macht WhatsApp mit meinen Daten?

WhatsApp gibt an, Nachrichten, Fotos oder Videos nur so lange wie nötig auf dem Server zu speichern, also bis der Empfänger sie abruft. Spätestens nach 30 Tagen werden die Daten nach Angaben des Anbieters gelöscht, auch wenn diese in dieser Zeit nicht abgerufen wird. Dauerhaft auf dem Server sind allerdings personenbezogene Daten wie beispielsweise die Handynummer gespeichert. Der Anbieter gibt an, diese Daten nicht zu verkaufen. Allerdings gibt es ein Schlupfloch: Falls die Nutzung, Pflege oder Verbesserung von WhatsApp davon profitiert, dürfen diese Daten an Dritte weitergegeben werden. Es besteht also keine Sicherheit, dass Daten nicht doch weitergegeben werden. 

Ist es schlimm, wenn WhatsApp meine Daten weitergibt?

Das muss jeder für sich selbst entscheiden. Tatsache ist, dass nicht alle Berechtigungen, die WhatsApp einfordert, notwendig für die Funktionen des Messengers sind. Das Problem ist, dass viele Daten bei einem Betreiber landen, der daraus umfangreiche Bewegungs- und Persönlichkeitsprofile erstellen könnte, sodass wir zum „gläsernen Menschen“ werden. Diese Daten kann der Betreiber beispielsweise an Werbetreibende verkaufen, sodass gezielt Werbung geschaltet wird. Die gesammelten Daten können theoretisch auch für andere Zwecke genutzt werden, z. B. an Firmen verkauft werden, die ihre Mitarbeiter oder Bewerber mittels dieser Daten kontrollieren und einschätzen.

Was bedeutet es für meinen Datenschutz, dass Facebook WhatsApp gekauft hat?

Facebook hat bereits die Handynummern von über 2 Mrd. Facebook-Nutzern, die ihre Facebook-App über das Smartphone nutzen. Über WhatsApp könnte sich das Unternehmen in Zukunft über eine Änderung der Nutzungsbedingungen auf Kosten des WhatsApp-Datenschutz noch mehr Daten beschaffen. Beide Dienste wollen eng zusammenarbeiten, um ihre Angebote zu verbessern. Für dich bedeutet das, dass deine WhatsApp Account-Daten an Facebook weitergegeben werden. Davon betroffen sind jedoch nicht deine Chats: Facebook gleicht lediglich die Telefonnummern ab, erhält einige Geräteinformationen (z. B. welches Betriebsystem genutzt wird) und kann sehen, wann du zuletzt WhatsApp genutzt hast. Genaue Informationen dazu liefert WhatsApp in seinen FAQ-Seiten.

Datenschutz-Upgrade für WhatsApp: Gibt es Möglichkeiten für mich, meine Daten besser zu schützen?

  1. Verfügbare Aktualisierungen durchführen: Sicherheitslücken werden meist in neueren Versionen von den Betreibern behoben.
  2. Mit einigen Einstellungen kannst du einstellen, dass WhatsApp-Nutzer nur noch dein Profilbild und deinen Status einsehen können. Der Onlinestatus kann abgestellt werden: Sowohl bei iOS- als auch bei Android-Geräten kann der Online-Satus in den Einstellungen unter „Account“ in der Rubrik „Datenschutz“ für WhatsApp ausgeschaltet werden.
  3. Seit November 2014 hat der Messenger eine Gelesen-Anzeige für Nachrichten eingeführt. Die beiden blauen Hacken lassen dich wissen, ob deine versendete Nachricht vom Empfänger gelesen wurde. Auch diese Funktion lässt sich ausschalten.
  4. Sei dir generell bewusst, dass die Sicherheit und der Datenschutz von WhatsApp nicht perfekt ist. Verzichte deshalb auf das Versenden von heiklen oder intimen Bildern und Nachrichten.
  5. Schaue dich doch auch mal nach Alternativen zu WhatsApp um. Es gibt viele andere Messenger-Apps, die gleiche Funktionen bieten und von Experten als besser eingeschätzt werden. Eine Liste mit alternativen Messengern findest du hier

Stand: Mai 2018

Artikel vom 30.11.2017.