Die beliebteste App unter Jugendlichen ist ganz klar WhatsApp. Doch wie sieht es eigentlich aus mit Datenschutz und Co? Erfährst du hier im App Test zu WhatsApp!

App Steckbrief

  • USK: ab 0 Jahren (laut AGB ab 16 Jahren oder mit Erlaubnis deiner Eltern)
  • Features: WhatsApp-Call, Dateien, Standort, Sprachnachrichten, Kontakte versenden, Gruppenchats erstellen
  • AndroidiOS
  • Bezahlmodell: kostenlos
  • Vorteile: Kostenlos (Video-) telefonieren, chatten und Dateien versenden, keine Werbung, Bedienung einfach
  • Nachteile: Datenschutz und Datenweitergabe 

Funktionen

WhatsApp ist eine Messenger-App, die aber viel mehr kann als nur Nachrichten zu versenden. Du kannst auch Bilder, Dokumente, Kontaktdaten, Videos, Sprachnachrichten und deinen Standort an Freund*innen schicken. Außerdem hast du die Möglichkeit, mehrere deiner Freund*innen zu einem Gruppen-Chat hinzuzufügen oder Anrufe über WhatsApp zu tätigen. Besonders wichtige Chats kannst du anpinnen, sodass sie immer oben erscheinen. Hast du aus Versehen eine falsche Nachricht verschickt, kannst du diese löschen. Zudem wurden noch weitere Funktionen hinzugefügt: Im Status kannst du Bilder mit deinen Freund*innen für einen Tag teilen - danach werden die Inhalte wieder gelöscht. Zudem gibt es die Channel (Kanäle). Diese sehen ähnlich aus, wie ein Gruppenchat - allerdings kann nur der Ersteller oder die Erstellerin des Channels Inhalte posten. Die Channel-Mitglieder können nicht antworten, sondern nur Emojis als Reaktion posten. Achtung: Du kannst nicht einstellen, wer dir alles über so einen Kanal folgen kann. Sei hier ganz besonders vorsichtig, was du teilst!

WhatsApp gibt es nicht nur auf dem Smartphone, sondern auch im Web und als Computer-App.

 

Bedienung

Die Bedienung von WhatsApp ist intuitiv und das Menü sehr übersichtlich. Auf Werbung wird in der App bisher verzichtet, soll aber bald beim Status und den Kanälen kommen. In der Hauptansicht sind alle Gespräche, die du mit einzelnen Personen oder einer Gruppe betreibst, aufgelistet.

Datensicherheit

In der Vergangenheit war WhatsApp in Bezug auf seine Datensicherheit immer wieder in die Kritik geraten. Seit November 2014 ist die Android-App und seit April 2016 auch alle anderen Apps immerhin mit einer sicheren Ende-zu-Ende-Verschlüsselung ausgestattet. Dabei sind nicht nur Nachrichten, sondern auch Bilder, Dateien oder WhatsApp-Calls verschlüsselt und können nicht von Dritten und auch nicht von WhatsApp mitgelesen werden. Leider ist der Code der App nicht öffentlich. Expert*innen können also nicht einfach prüfen, ob es nicht doch noch irgendwo ein Hintertürchen gibt, über das die Nachrichten mitgelesen werden können. Zudem kann WhatsApp Metadaten auslesen, also z. B. wann und wie oft du mit welchen Nutzer*innen geschrieben hast.

Ein Problem gibt es mit den Berechtigungen: Zur Nutzung erlaubst du WhatsApp beispielsweise den Zugriff auf dein Telefonbuch – und damit auf die Handynummern von Leuten, die WhatsApp vielleicht selbst gar nicht nutzen. Alle Telefonnummern werden regelmäßig an den WhatsApp-Server übertragen und dort gespeichert, Namen werden nicht übertragen, sondern nur auf dem Gerät direkt zugewiesen.

Achtung Datenweitergabe

Die Weitergabe von Telefonnummern an WhatsApp ohne Einwilligung ist nicht erlaubt! In einem Fall wurde eine Mutter dazu verurteilt, schriftliche Erlaubnis von allen Kontakten ihres elfjährigen Sohnes einzuholen und eine Weiterbildung zur digitalen Mediennutzung zu machen. 

Trotz sicherer Ende-zu-Ende-Verschlüsselung ist die Datensicherheit insgesamt leider problematisch: Daher gibt es von uns dafür ein dickes Minus. Mehr zum Datenschutz von WhatsApp kannst du nachlesen bei den FAQ´s zum Datenschutz bei WhatsApp. Ebenso haben wir uns die Allgemeinen Geschäftsbedingungen von WhatsApp einmal genauer angeschaut und eine Infografik zu den AGB erstellt. Weitere Informationen findest du auch bei der Datenschutzinitiative youngdata.de.

Wie sicher welche Messenger wirklich sind, siehst du hier:

Meldemöglichkeit

Wenn du dich über WhatsApp von einer Person belästigt fühlst, kannst du diese blockieren, aber nicht melden. Wenn du eine Person blockierst, dann werden dir die Nachrichten dieser Person nicht mehr zugestellt und sie kann nicht mehr sehen, wann du online bist. Für die blockierte Person ist nicht erkennbar, dass sie blockiert wurde. Daneben gibt es auch die Möglichkeit, andere Nutzer*innen zu melden.

Zudem findet häufig – vor allem in Gruppen-Chats – Cybermobbing statt. Solltest du hiervon betroffen sein oder davon mitbekommen, informiere deine Eltern, Lehrer*innen oder Vertrauenspersonen. Cybermobbing ist kein lustiger Streich, sondern schlimmer Ernst! Mehr zu diesem Thema und viele Tipps, wie du dich wehren kannst, findest du in unserem Themenbereich Mobbing. Damit es diesen Stress in Gruppenchats nicht gibt, stellen wir dir unsere Goldenen Regeln für den Gruppenchat vor.

Was du für deine Sicherheit in WhatsApp noch tun kannst, zeigen wir dir im Video:

 

Unser Fazit:

Über eine Milliarde Nutzer*innen haben die App installiert. Das Versenden der Nachrichten erfolgt über das Internet. Hierbei können lediglich Kosten für die Internetnutzung entstehen, sofern du dich nicht in einem WLAN-Netz befindest oder keine Internet Flatrate besitzt.

Trotzdem können wir WhatsApp aktuell nicht empfehlen: Die Sicherheit und der Datenschutz bleiben ein großes Manko bei WhatsApp. Denke auch immer daran, dass WhatsApp inzwischen zu Meta gehört. Willst du es mit Alternativen probieren, dann verwende gute und sichere Messenger wie Threema oder Signal.

Falls du dich weiter über WhatsApp, den Datenschutz und die Sicherheit bei WhatsApp informieren möchtest, empfehlen wir dir den Leitfaden "WhatsApp - Instant Messenger unter der Lupe". Oder schau dir unseren Screencast mit WhatsApp-Tipps an, um die Sicherheit zu erhöhen und die Blockiermöglichkeiten kennenzulernen. (Stand: 08.09.2025)

Artikel vom 14.11.2017.