Im Christentum ist die Zeit von Aschermittwoch bis Ostern Fastenzeit. Doch auch viele Menschen, die nicht jeden Sonntag in die Kirche gehen, schränken sich in diesen rund 40 Tagen ganz bewusst ein. Ob Kaffee oder Schokolade: Bewusster Verzicht auf Luxus- oder Konsumgüter ist angesagt!

Zu Beginn der Fastenzeit interessiert uns von Handysektor daher: Könntest du überhaupt auf dein Handy oder Smartphone verzichten? Und wenn ja, wie lange hältst du es wohl ohne aus? Eine Studie offenbart derweil Unglaubliches!

Unser Interesse ist nicht unbegründet. Denn für immer mehr Jugendliche ist das Handy der wichtigste Begleiter im Leben.

Das belegt auch eine Studie des Meinungsforschungsinstituts „forsa“ unter Jugendlichen. Das Ergebnis ist verblüffend:

Demnach würden…

88% lieber auf Alkohol und

65% lieber auf den Fernseher verzichten,

als eine Woche auf ihr Smartphone.

Wie sieht es bei dir aus? Ein Selbstversuch wäre es doch einmal wert. Schalte dein Smartphone aus und schau wie lange du es ohne Apps und Co aushältst. Einen Tag, eine Woche oder gar 40 Tage?

Gerne kannst du uns von deinen Erfahrungen per E-Mail berichten.

Update: Online-Tagebuch: "Handy-Fasten"

Sebastian vom Handysektor-Redaktionsteam hat sich kurzerhand entschieden beim Handy-Fasten mitzumachen. Seine Erlebnisse und Erfahrungen wird er euch jeden Tag in einem Online-Tagebuch kurz erzählen.

13.02.2013

Es geht los, mein Selbstversuch. Habe mir eben ein paar wichtige Rufnummern, die nächsten Geburtstage und meine geschäftlichen Termine auf einem Blatt Papier notiert. Ein kurzer letzter Blick aufs Display – und die Frage „Ausschalten“ mit „Ja“ beantwortet. Mal schauen wie lange ich es ohne aushalte!

14.02.2013

Kein Handy – und das am Valentinstag! Jetzt kann ich meiner Freundin gar keine Liebesgrüße per SMS senden. Für mich heißt das heute Abend: Ab in den Zug, eine Stunde Fahrt und 15 Euro berappen (+ 3 Euro für eine Rose) um ihr persönlich zu sagen wie lieb ich sie hab.

15.02.2013

Die Überraschung kam gut an :-). Meine Freundin hatte gar nicht damit gerechnet und sich sehr über meinen spontanen Besuch gefreut. So langsam find ich es gar nicht schlecht kein Handy zu haben. Da ist alles viel persönlicher.

16.02.2013

So langsam ist es schon komisch ohne Smartphone. Keine SMS, keine Anrufe. Aber Ich lese jetzt auch wieder Zeitung. Vorher hab ich mir die Infos über eine News-App geholt. Dennoch, mein Kalender mit Erinnerungsfunktion auf dem Handy fehlt mir schon. Ich hoffe, dass ich keine Termine verpass!

17.02.2013

So ein normaler Wecker kann schon unmenschlich sein. Sonst werde ich immer von meinem Smartphone mit meinem Lieblingslied von Metallica „Nothing Else Matters“ geweckt. Da ich darauf ja aber gerade verzichte, tutet jeden Morgen mein alter Wecker. Schrecklich!

18.02.2013

Heute haben mich erste aufgeregte Kommentare von meinen Freunden erreicht. Einer schreibt via Facebook: „Was is los? SMS nicht bekommen? Machst du jetzt mit beim Geburtstagsgeschenk?“ und mein Kollege hat mir eben eine Standpauke gehalten warum gestern den ganzen Tag nur meine Mailbox rangegangen sei. Da wird mir gerade klar, wie oft ich organisatorische Dinge übers Handy kläre.

19.02.2013

Die wirklich wichtigen Leute um mich herum (Freundin, Family, Kumpels) haben mittlerweile alle mitbekommen, dass ich per Handy nicht erreichbar bin. Und es geht auch anders: Festnetzanschluss, E-Mail, und viel mehr persönliche Absprachen. Bis auf meinen Weck-Klingelton „Nothing Else Matters“ vermisse ich bisher nicht viel.

20.02.2013

Verfahren! Tja, bisher hab ich mich immer auf mein Navi verlassen. Heute wollte ich mich mit ehemaligen Schulfreunden treffen. Hab dann so ne gute alte Straßenkarte zu Hilfe genommen und bin kläglich gescheitert. Zum Glück hat mir ne nette alte Dame am Straßenrad den Weg gewiesen. Aber: Eine Woche hab ich jetzt schon durchgehalten. Bin selbst ein bisschen stolz auf mich ;-)

21.02.2013

Ich bin ehrlich: Heute musste ich mein Handy wieder einschalten. Hatte einen geschäftlichen Termin und mein Geschäftspartner war nicht zum vereinbarten Zeitpunkt am Treffpunkt. Danach ging das Vibrieren los: acht Mailboxnachrichten und 22 SMS. Die Bilanz einer Woche Handy-Verzicht. Eine gute Woche hab ich es also ganz ohne Handy geschafft und so schwer fand ich’s gar nicht. Es war sogar richtig entspannt, wenn es nicht dauernd in der Hosentasche vibriert und klingelt. Und ich hab viel mehr Dinge im Vorhinein abgeklärt und mich öfters persönlich mit meinen Freunden und Kollegen im Gespräch ausgetauscht. Ein klein bisschen gefehlt haben mir mein Kalender, mein Weck-Klingelton und vielleicht auch das Navi. Eines nehme ich aber ganz sicher mit aus dem Selbsttest: Auch wenn es nicht ganz ohne geht, ich werde mein Handy jetzt öfters einfach mal abschalten!

Artikel vom 13.02.2013.