Telegram ist ein alternativer Messenger zu WhatsApp. Private Chats können hier auch verschlüsselt werden. Zusätzlich gibt es eine Umfragenfunktion.

App Steckbrief

  • USK: Ab 18 Jahren
  • Features: Textnachrichten / Dateien / Standort / Sprachnachrichten / Kontakte versenden / Gruppenchats erstellen / Umfragen erstellen
  • Android, iOS
  • Bezahlmodell: kostenlos
  • Vorteile: Private Chats können verschlüsselt werden, Umfragefunktion in Gruppenchats
  • Nachteile: Ende-zu-Ende Verschlüsselung nur optional in Einzel-, nicht in Gruppenchats

Bedienung

Telegram ist intuitiv zu bedienen und in seiner Einfachheit dem bekannten Messenger WhatsApp sehr ähnlich, das Menü ist übersichtlich gestaltet. Werbung gibt es bislang keine.

Über die Suchfunktion in der Hauptansicht findest du ganz einfach alle Kontakte aufgelistet, deren Handynummern auf deinem Gerät gespeichert sind und die Telegram auf ihrem Gerät installiert haben. Den gewünschten Kontakt kannst du einfach antippen und einen Chat starten.

Standardmäßig werden die Einzel-Chats nicht verschlüsselt. Du kannst die Nachrichten jedoch Ende-zu-Ende-verschlüsseln, indem du die Funktion des Secret Chats aktivierst. Außerdem gibt es im Rahmen des Secret Chat eine Selbstzerstörungsfunktion, die ermöglicht, dass sich Nachrichten nach einer gewünschten Zeit selbst auf dem Smartphone des Absenders und des Empfängers zerstörten. Aber auch hier lässt sich der Schutz durch einen simplen Screenshot aushebeln. 

Achtung: Fake News in Kanälen

Bei Telegram gibt es neben der Möglichkeit Gruppenchats zu erstellen auch sogenannte Kanäle. In Kanälen kann man als Mitglied nichts selbst einstellen. Es besteht allerdings die Möglichkeit, Posts zu liken oder an Umfragen teilzunehmen. Auch das Weiterverbreiten von Inhalten aus Kanälen ist möglich. 
Kanäle werden leider vermehrt von Verschwörungstheoretikern oder rechtsextremen Gruppen verwendet. Auch Gewaltvideos oder andere illegale Inhalte werden hier verbreitet. Man kann solche Inhalte zwar bei der App melden, allerdings werden sie teilweise nicht oder nur sehr langsam entfernt. Fake-News verbreiten sich in solchen Kanälen auch schnell. Bei der Nutzung von Telegram sollte man sich also beim Beitritt in einen Kanal genau überlegen, welche Inhalte dort geteilt werden. 

Datensicherheit

Für die Nutzung aller Funktionen fragt Telegram nach dem Zugriff auf dein komplettes Telefonbuch. Alle Telefonnummern werden regelmäßig an den Telegram-Server übertragen und dort gespeichert. Aus den übertragenen Nummern werden diejenigen herausgefiltert, die ebenfalls Telegram installiert haben. So entsteht automatisch eure persönliche Kontaktliste.

Die Kontaktdaten und Nachrichten werden auf einen zentralen Server übermittelt. Ob sie dort länger gespeichert werden, als es die Nutzung verlangt, kann nicht überprüft werden. Nutzt man die Funktion des Secret Chats gibt es zwar eine Verschlüsselung, allerdings ist umstritten, ob diese wirklich hundertprozentig sicher ist.

Außerdem ist bei der Selbstzerstörungsfunktion zu beachten, dass es trotzdem Möglichkeiten gibt, die Daten zu sichern. Trotz Verschlüsselung gilt also auch hier: Du solltest keine sensiblen Daten wie deine Adresse, Passwörter oder private bzw. intime Bilder verschicken.

Telegram unterscheidet sich von seinen Funktionen und vom Design kaum von WhatsApp. Aber gerade diese Tatsache macht Telegram für viele so attraktiv – Die User müssen sich nicht umgewöhnen. Darüber hinaus kann die App zusätzlich auf dem Desktop mitgenutzt werden, was das Senden größerer Datenmengen erleichtert. Telegram wirbt mit seinen Sicherheitsfunktionen und versucht mit dem Secret Chat zu punkten, es gibt jedoch immer wieder Datenschutz- und Sicherheitsbedenken. Insbesondere die Funktion Kanäle, in der sich Fake-News und extremistische Inhalte rasant verbreiten, ist kritisch zu sehen.

Artikel vom 30.11.2019.