Was für eine Überraschung: WhatsApp bringt mit der neuesten Android-Version eine Ende-zu-Ende-Verschlüsselung mit. Wird WhatsApp damit endlich zu einem sicheren Messenger? Und was steckt hinter der Verschlüsselung eigentlich ganz genau? Wir erklären es dir!

WhatsApp musste sich viel gefallen lassen. Speziell im Bereich Datenschutz und Sicherheit gab es viel Grund zum Meckern. Überraschend hat Facebook nun eine Ende-zu-Ende-Verschlüsselung für die Messenger-WhatsApp eingeführt. 

Ende-zu-was?

Im Internet können Daten auf zwei Sicherheits-Arten übertragen werden: verschlüsselt und unverschlüsselt. Das ist in etwa so wie bei einer Postkarte und einem Brief. Bei einer Postkarte kann jeder, der die Karte in den Händen hält, lesen, was geschrieben steht, z. B. euer Postbote. Bei einer verschlüsselten Übertragung steckt die Nachricht in einer Art Briefumschlag - so kann nicht jeder einfach mitlesen, was du mit anderen schreibst. 

WhatsApp hat bisher zwar auch schon eine Verschlüsselung eingesetzt, bei der eure Nachrichten zwischen eurem Smartphone und den WhatsApp-Servern verschlüsselt übertragen werden. Allerdings wurde der Briefumschlag auf den Servern noch einmal geöffnet und anschließend für den Weitertransport zum Empfänger neu verpackt. WhatsApp konnte also immer mitlesen, was ihr über den Messenger schreibt. 

Mit der Ende-zu-Ende-Verschlüsselung ist nun die komplette Strecke zwischen Sender und Empfänger verschlüsselt, also kann auch WhatsApp nun nicht mehr mitlesen. Andere Messenger-Apps wie Threema, Telegram oder Signal können das schon lange.

Ab sofort sicher kommunizieren?

Bisher gibt es die sichere WhatsApp-Variante nur für Android-Geräte. Wann die Version für andere Betriebssysteme erscheint ist noch nicht bekannt, vermutlich wird es aber nur ein paar Tage dauern.

Es ist in jedem Fall ein enormer Sprung für eine sichere Nutzung von WhatsApp. Aber es gibt weiterhin Verbesserungspotential, z. B. bei den Berechtigungen, die WhatsApp von eurem Smartphone verlangt.

Update 04/2016

Mit der neusten Version von Whats-App können nun alle Nutzer verschlüsselt kommunizieren. Die Nachricht wird dabei beim Sender verschlüsselt und erst beim Empfänger, der als einziger den richtigen "Schlüssel" hat, wieder entschlüsselt. Das gilt auch für Bilder und Dateien, die du über den Messenger-Dienst verschickst.

Kontrollieren kannst du das über eine Sicherheitsnummer oder einen QR-Code, den du bei den Kontaktinformationen findest. Stimmen die Sicherheitsnummern von dir und deinem Chat-Partner überein, ist euer Chat sicher. Allerdings gibt es weiterhin Verbesserungspotential: Wer wann wo mit wem gechattet hat, kann von WhatsApp weiterhin ausgewertet werden.

Wir haben WhatsApp für euch getestet. Das Ergebnis findet ihr in unserem Testbericht oder in unserem Screencast.

Artikel vom 18.11.2014.