Du bist unterwegs zu Freunden und dein Handy klingelt. Egal, ob du mit dem Auto, dem Fahrrad oder zu Fuß unterwegs bist, in jeder Situation wirst du verführt auf dein Handy zu schauen. Als ständiger Begleiter informiert es dich umgehend über alle Neuigkeiten. Doch dies hat nicht nur Vorteile, sondern kann auch gefährlich werden. Aber nicht nur Unachtsamkeiten im Straßenverkehr, sondern auch die Jagd nach dem perfekten Selfie ist oftmals mit vielen Risiken verbunden und kann verheerende Folgen haben - wie unser Beispiel zeigt!

Immer wieder kommen Menschen ums Leben, weil sie während dem Autofahren SMS-Schreiben, Fußgänger beim Straße überqueren Musik hören oder sie "eigentlich nur" ein spektakuläres Selfie von sich haben wollen. Grund genug, dieses Thema einmal genauer anzusprechen.

Always on!

Durch die hohe Funktionalität und Mobilität ist das Smartphone zu einem ständigen Begleiter geworden. Oft verkürzt es eine langweilige Wartezeit oder gibt dir in Sekundenschnelle wichtige Informationen. Doch was auf den ersten Blick sehr praktisch scheint, kann auch eine Ablenkung mit schlimmen Folgen sein. Erst vor kurzem verursachte eine 18-jährige einen schlimmen Unfall, weil sie während des Fahrens ihr Smartphone benutzte.

Unfälle und Pannen durch Smartphones

Obwohl seit dem 01. Mai 2014 ein neues Punktesystem in Flensburg eingeführt wurde, das auch die Benutzung von Smartphones am Steuer härter bestraft, ist die Handynutzung nach wie vor die häufigste Todesursache im Auto.

Was viele nicht wissen: Auch die Nutzung des Smartphones auf dem Fahrrad ist verboten. Wird man erwischt, während man gleichzeitig Fahrrad fährt und telefoniert, simst oder Fotos schießt, ist eine Strafe von 25 Euro fällig.

Sogar als Fußgänger kannst du bei einem Unfall schuldig gesprochen werden, wenn nachgewiesen wurde, dass du durch ein Smartphone oder Handy abgelenkt warst.

Für die Polizei ist es ein Leichtes, nachzuweisen, wann das Smartphone als letztes genutzt wurde. Es wird einfach ausgelesen, wann zuletzt mit dem Handy oder Smartphone telefoniert, gesimst oder gesurft wurde.

Doch nicht nur schwerwiegende Unfälle, sondern auch peinliche Pannen können vermieden werden, wenn das Smartphone ab und zu mal ungeachtet in der Tasche bleibt. Längst kursieren unzählige lustige Videos im Netz, in denen Fußgänger, abgelenkt durch ihr Smartphone, in Brunnen fallen, gegen Straßenlaternen laufen oder einfach stolpern.

Es gibt allerdings ein paar Tricks, mit denen man ein Smartphone unterwegs so nutzen kann, dass man beide Hände frei hat und vom Verkehr nicht abgelenkt wird. Ebenso wie in Autos gibt es auch für Fahrräder die Möglichkeit, Freisprechanlagen zu nutzen. Hierfür wurden speziell Handyhalterungen für den Lenker entworfen, mit denen man das Smartphone befestigen kann, ohne es in den Händen halten zu müssen. Mit einem kabelgebundenen Headset oder auch einem kabellosen, mit Bluetooth gesteuerten Headset kann dann ganz einfach telefoniert werden. Kabellose Headsets haben zum Vorteil, dass man sich gleichzeitig noch auf die Geräusche im Straßenverkehr konzentrieren kann. In diesen Fällen ist das Telefonieren während der Fahrt also legal.

Gefahrenpotenzial Selfie 

Smartphones können auch dann zur Gefahr werden, wenn man für ein Selfie zu viele Risiken eingeht. Man klettert auf die höchsten Berge, besteigt die gefährlichsten Klippen oder wagt sich an die außergewöhnlichsten Plätze, um das beste Selfie zu bekommen. Je spektakulärer die Bilder desto besser. Doch häufig begibt man sich auf der Jagd nach dem beliebtesten Selfie mit den meisten Likes in große - oftmals auch in tödliche -Gefahr, wie diese tragische Geschichte zeigt.

In Lissabon kamen zwei Menschen ums Leben, weil sie für ein Selfie zu viel gewagt haben. Vor den Augen ihrer Kinder stürzten sie in den Tod, nachdem sie die Sicherheitsabsperrung übertreten haben, um am Klippenrand noch bessere Bilder schießen zu können.

Besonders großes Gefahrenpotenzial bergen Selfie-Sticks und GoPros. Sie gehören bei vielen Jugendlichen zum festen Inventar. Was viele nicht wissen, vielerorts sind Selfie-Sticks mittlerweile aus Sicherheitsgründen verboten. In Freizeitparks oder auf Sportveranstaltungen zählen sie neben Messern und Pfeffersprays zu den "verbotenen Gegenständen".

Um bei Funsportarten jeden waghalsigen Stunt festhalten zu können, sind GoPros (Helmkameras) mittlerweile ein unverzichtbares Accessoire. Jedoch musste der Kamerahersteller GoPro Ende 2013 einen massiven Kurseinbruch hinnehmen. Grund dafür könnte der Skiunfall des Formel-1-Rekordweltmeisters Michael Schuhmacher gewesen sein. Bis heute bleibt es ungewiss, ob nicht die Helmkamera Ursache für den Bruch des Helmes und damit für die schweren Kopfverletzungen war. 

Tipps vom Handysektor

Um nicht selbst Teil eines schlimmen Unfalls oder einer peinlichen Panne zu werden raten wir dir: Benutze während dem Auto- oder Fahrradfahren Freisprechanlagen oder nimm dir einfach mal kleine Pausen, um Neuigkeiten auf deinem Handy oder Smartphone zu checken. Außerdem kann auch die Umgebung oft interessant sein, wenn nicht nur stur auf das Display gestarrt wird. Vielleicht entdeckst du in Zukunft öfter mal ein niedliches Eichhörnchen, alte Bekannte oder sonstige spannende Dinge.
Übrigens: In New York wurden eigens für die smartphoneverrückten Autofahrer sogenannte „Texting-Zones“ eingerichtet. Also kurzzeitige Parkplätze am Straßenrand, an denen telefoniert,gesimst und gegooglet werden darf, was das Zeug hält! 

In Sachen Selfies wissen wir, dass es kein Selbstportrait der Welt wert ist, sich dafür in unnötige Gefahr zu begeben. Selfies an schönen Stränden oder vor besonderen Plätzen auf festem Boden sind genauso toll und schön anzuschauen. Außerdem zählt doch eigentlich nicht der Hintergrund, sondern die Person, die im Vordergrund steht. 

Artikel vom 22.03.2016.