Eine Welt ohne Internet, Sozialen Netzwerken und anderen Diensten ist heute fast nicht mehr vorstellbar. Durch sie ist es uns möglich, innerhalb von Sekunden Neuigkeiten miteinander auszutauschen. Aber wie sieht es in den ärmsten Ländern der Welt aus? Im Rahmen der Get Online Week 2015 haben wir uns einmal auf die Suche gemacht, ob und wie das Internet in Afrika verwendet wird.

Die Get Online Week, die auch 2015 wieder in ganz Europa stattfindet, verfolgt das Ziel, möglichst Vielen die Vorteile des Internets näher zu bringen. Menschen werden dazu aufgerufen das Internet für sich zu entdecken. Durch Seminare und Einführungskurse zu digitalen Themen sollen Informationen und Hilfestellungen für die Internetnutzung vermittelt werden.

Aber nicht nur in Europa ist das ein großes Thema: Weltweit soll den Menschen ermöglicht werden, an den neuen Medien und insbesondere dem Internet teilhaben zu können – auch in Afrika.

Internet in Afrika

Du denkst bei Afrika sicher eher an Armut und Hunger und nicht an digitale Medien und Online-Nutzung. Aber auch in Afrika werden die Internetzugänge immer weiter ausgebaut.

Aktuell sind in vielen ärmeren Teilen Afrikas sind Internetverbindungen sehr langsam oder noch gar nicht verfügbar. Während in Deutschland nahezu jeder einen eigenen Internetanschluss daheim besitzt, nutzen viele Afrikaner Internetcafés, für die sie teilweise lange Westrecken in Kauf nehmen.

Aber es geht deutlich voran in Afrika: Fast 300 Millionen Menschen (also ungefähr ein Viertel der afrikanischen Bevölkerung) haben mittlerweile Zugang zum World Wide Web. Dabei liegt Nigeria ganz vorne. Fast ein Drittel der Gesamtbevölkerung dort hat entweder einen eigenen Internetanschluss oder zumindest die Möglichkeit, online zu gehen - oft auch über Smartphones. Bis 2017 soll sich die Zahl der genutzten Smartphones sogar noch verdoppeln. Grund ist vor allem der günstige Preis.

Internetanschlüsse in den Entwicklungsländern sind sehr wichtig, da sie große Chancen bieten, vor allem im Bereich der Bildung. Das Web bietet auch die Möglichkeit, sich unabhängig über politische Prozesse zu informieren und sich zu vernetzten.

Facebook & Co. in Afrika

Auch Facebook ist in Afrika sehr beliebt. Fast 52 Millionen Menschen sind beim größten sozialen Netzwerk der Welt aktiv. Damit ist Facebook sogar die meist besuchte Webseite in Afrika. Deshalb wurden sogar afrikanische Sprachversionen wie Swahili in Facebook eingeführt.

Auch Twitter wird immer beliebter. Ob als Soziales Netzwerk für alltägliche Konversationen oder  als Marketing-Kanal verwendet, es findet großen Anlauf. Auch für Menschen in Afrika und vor allem Unternehmen ist es wichtig mit der Welt vernetzt zu sein. Dies geschieht unter anderem auch durch Blogs, über die vor allem junge Mädchen über das Leben in ihrer Heimat berichten.

In Afrika sind Soziale Medien im Unterschied zu Deutschland eher ein Mittel zur kostengünstigen Kommunikation. Es wird kaum zur Unterhaltung oder Mediennutzung verwendet.

So sieht es in Deutschland aus

Bei Jugendlichen in Deutschland ist das Internet kaum mehr wegzudenken. Auch bei den Jüngeren gewinnt es immer mehr an Beliebtheit, wie die KIM-Studie 2014 ermittelt hat. Fast zwei Drittel aller 6-13 Jährigen nutzen das Internet. Seit 2012 ist die Häufigkeit der Nutzung stark gestiegen. Mittlerweile wird das Internet von den meisten mehrmals wöchentlich genutzt. Als beliebteste Zugangsgeräte werden dabei weiterhin Computer und Laptop genannt, die mit Abstand vor Smartphone oder Tablet liegen. Bei Jugendlichen sieht das schon anders aus. Mittlerweile gehen mehr Jugendliche mit dem Smartphone online als mit dem Computer oder Laptop.

Artikel vom 26.03.2015.