Trolle gibt es nicht nur in Märchen, sondern auch im Netz.

Trolle: Sind das nicht diese menschenähnlichen Fabelwesen, die meist etwas dümmlich und unförmig sind und in Märchen oder Fantasy-Filmen auftauchen? Stimmt. Aber es gibt auch andere Trolle – und die hausen nicht in dunklen, feuchten Höhlen, sondern im Internet und verbreiten dort eine Menge Ärger.

Dennoch ist es so, dass sich der Begriff „Troll“ gar nicht von dem nordischen Fabelwesen, sondern von einer Fischertechnik ableitet. Beim „trolling with bait“ („Schleppfischen“ oder „Angeln mit Köder“) werden mit einer Schleppangel die Fische im Meer geködert. Dieses „Ködern“ wurde in der Internetkultur irgendwann als Metapher (Vergleich) für das Verhalten mancher Internetnutzenden verwendet.

Denn Internet-Trolle lieben es, andere Personen zu provozieren. Fiese Sprüche, falsche Behauptungen und Beleidigungen sind dabei ihr „Köder“, um bei Anderen negative Gefühle und Reaktionen hervorzurufen. Meistens treten Trolle dort auf, wo über ein politisches, gesellschaftliches oder emotionales Thema gesprochen wird. Einen richtigen Beitrag zur Diskussion wollen sie aber nicht leisten, sondern nur einen Streit beginnen. Deswegen macht es auch keinen Sinn Trollen mit Vernunft und Argumenten entgegenzutreten, denn der Troll wird diese nur mit Hass abwehren und weitere Angriffspunkte suchen.

Angeln am See

Was motiviert Trolle?

Oft stecken Langeweile, der Wunsch nach Rache an einer Person oder Community oder die Suche nach Aufmerksamkeit hinter den Trollattacken. Hinzu kommt außerdem der „Online-Enthemmungseffekt“. Das bedeutet, dass es „leichter“ fällt, jemanden im Internet zu ärgern und zu beleidigen, weil man die Person am anderen Ende des Bildschirmes nicht sieht. Dadurch baut man nicht so schnell Mitgefühl auf und sieht nicht, was die eigenen Worte beim Gegenüber auslösen. Auch die scheinbare Anonymität trägt dazu bei, dass viele sich im Internet extremer ausdrücken als im echten Leben.
 

Hände tippen etwas am Laptop ein

Wie du den Troll besiegen kannst

Vielleicht hast du schon einmal den Spruch: „Don’t feed the troll“ gehört. Das heißt so viel wie „Gib dem Troll kein Futter“. Aber was ist damit genau gemeint?
 

“Do not feed the troll!”

Erinnern wir uns dafür noch einmal an das Ziel des Trolls: Er will andere Nutzer und Nutzerinnen durch seine Aussagen verletzen und zu einer emotionalen Reaktion verleiten. Denn nur, wenn der Troll durch seine Kommentare Aufmerksamkeit bekommt, kann er weiter trollen. Deswegen ist die „Bekämpfung“ eines Trolls einfach: Ignoriere ihn und gehe nicht auf seine Hassnachrichten ein. Füttere ihn also nicht.
 

Buntes Banner an einer Wand mit den Worten Love Not Hate

Was du außerdem tun kannst

Manchmal fällt es einem vielleicht schwer diese fiesen Kommentare einfach stehen zu lassen. Und das musst du auch nicht: Du kannst solche Kommentare nämlich auch beim jeweiligen Seiten- oder Netzwerkanbieter melden. Häufig geht das, indem man auf die drei Punkte neben oder unter dem Kommentar drückt oder ihn lange gedrückt hält. Dann öffnet sich eine Menüleiste, in der man „melden“ auswählen kann. Manchmal kannst du dann aus vorgegebenen Antwortmöglichkeiten auch noch auswählen, was an dem Kommentar problematisch ist. Sendest du die Meldung ab, müssen die Seitenbetreiber den Kommentar überprüfen und löschen, wenn er gegen die Richtlinien verstößt.

Findest du Troll-Kommentare unter einem eigenen Bild, Video oder Post von dir, kannst du die Kommentare auch direkt selber löschen.

Melden = Stärke zeigen

Fiese Kommentare zu löschen oder zu melden ist kein Zeichen der Schwäche, sondern der Stärke. Denn hierdurch zeigst du, dass du für dich selbst oder für andere einstehst! Niemand muss sich solche Hasskommentare gefallen lassen.

Artikel vom 07.11.2022.