Kann Zocken Sport sein? Und ab wann ist man dann eigentlich E-Sportlerin oder E-Sportler? Wir haben ein paar Antworten auf diese Fragen.

Du zockst jeden Tag und zählst in deinem Freundeskreis schon zu den Besten? Bist du dann eigentlich schon E-Sportlerin oder E-Sportler? Wahrscheinlich nicht. 
Einfach gesagt: E-Sportlerin oder E-Sportler ist man dann, wenn man professionell zockt, dafür trainiert und vielleicht auch Teil einer Mannschaft ist. Außerdem nimmt man in der Regel an Wettkämpfen teil. Alleine, oder im Team.
Es reicht also nicht aus zwischendurch zu zocken. Personen im E-Sports – das steht übrigens für „Elektronischer Sport“ – trainieren täglich, damit sie an Wettkämpfen topfit sind. Ähnlich wie bei anderen professionellen Sportarten wie Fußball, müssen sich die Spielerinnen und Spieler gut vorbereiten.
 

Ist E-Sport überhaupt richtiger Sport?

Diese Diskussion wird seit langem geführt und es gibt unterschiedliche Meinungen. Dabei wird der elektronische Sport oft mit dem klassischen Sport verglichen. Gaming vs. Fußball zum Beispiel. Da entsteht auf der einen Seite schnell das Argument: Da bewegt man sich doch kaum! Das kann kein Sport sein.
Auf der anderen Seite gibt es ja aber auch Sportarten wie Darts oder Billiard, bei denen die Profis auch nicht kilometerweit rennen müssen.
Ein Argument, das zeigt, dass E-sport und klassischer Sport doch auch einige Gemeinsamkeiten haben, ist der Wettkampfcharakter:
Die Sportlerinnen und Sportler treten gegeneinander an und wollen zeigen, dass sie besser sind. Das ist bei vielen Sportarten der Fall, auch im E-Sport.
Wenn man darüber diskutieren möchte, ob E-sport jetzt "richtiger" Sport ist oder nicht, muss man sich also eigentlich erstmal fragen, welche Eigenschaften Sport erfüllen muss. Je nach dem gehört E-sport dann dazu, oder eben auch nicht. 

Nur wenige Länder sehen E-Sport aktuell als richtige Sportart an. Für den Deutschen Olympischen Sportbund ist E-Sport keine Sportart. Trotzdem gibt es bekannte Sportvereine wie zum Beispiel Schalke 04, die ein eigenes E-Sport-Team haben. Wie sich das in der Zukunft entwickelt, ist auch ziemlich spannend!

E-Sportler vor dem Bildschirm

Welche Games werden gespielt?

Bei Fußballvereinen sind natürlich Spiele wie FIFA oder PES am Start. Doch auch andere Spiele werden professionell gezockt. Counter Strike, Global Offensive, Dota 2 und League of Legends gehören schon zu den Klassikern in der E-Sport-Szene. Die Electronic Sports League (kurz ESL) veranstaltet mit diesen Spielen die größten Wettkämpfe. Das WM-Finale 2018 von League of Legends schauten insgesamt 205 Millionen Menschen online zu – das sind mehr Zuschauer als beim Super Bowl. E-Sports ist also ziemlich beleibt. Es gibt noch einige weitere Spiele wie Overwatch und Fortnite, die zum E-Sport gehören.

Wie verdient man im E-Sport Geld?

Personen aus dem E-Sport unterschreiben meistens einen Spielvertrag. Das klingt verrückt, aber sie bekommen dann ein monatliches Gehalt – so wie eine Polizistin oder ein Lehrer, oder eben andere professionelle Sportlerinnen und Sportler. Manche Veranstalter bezahlen sogar die E-Sportlerinnen und E-Sportler, wenn sie an einem Turnier mitmachen. Alle Teams, die an Heroes of the Storm Global Championship mitgemachen, haben mindestens 100.000$ für ihre Teilnahme bekommen.
 

Schon gewusst?

Der bestverdienende deutsche E-Sportler ist Kuro „Kuroky“ Takhasomi. Er hat nur durch Preisgelder eine Summe von über einer Millionen Dollar zusammengespielt.
Man darf natürlich nicht vergessen, dass E-Sportlerinnen und E-Sportler das Spielen sehr ernst nehmen und täglich dafür trainieren. Wie in professionellen Sportarten üblich ist, nimmt das gemeinsame Üben und Vorbereiten mit der Mannschaft sehr viel Zeit ein.

Artikel vom 05.05.2021.