Ein paar Kilos los zu werden, kann ein guter Vorsatz für das neue Jahr sein. Doch der Schlankheitswahn kann schnell gefährlich werden! In manchen Webforen oder WhatsApp-Gruppen werden Essstörungen verherrlicht und als eine Art Lifestyle ausgelebt. Diese Bewegung nennt sich verharmlosend Pro-Ana und Pro-Mia. Wir erklären dir, was das ist und wie du dich und andere davor schützen kannst! 

Was sind Essstörungen?

Bei Essstörungen handelt es sich um Krankheiten, die schwere gesundheitliche Folgen haben können. Es gibt verschiedenen Formen von Essstörungen wie Magersucht oder Übergewicht. Magersucht und die sogenannte Ess-Brech-Sucht (Bulimie) treten vor allem bei jungen Mädchen aber auch Jungen auf.

Was ist die Pro-Ana- und Pro-Mia-Bewegung?

Vielleicht hast du ja schon einmal etwas von Pro-Ana und Pro-Mia gehört. Das sind verharmlosende Bezeichnungen von Essstörungen. Im Internet werden diese als Lifestyle verherrlicht und Risiken verharmlost. „Ana“ steht für den medizinischen Begriff „Anorexia nervosa“ (Magersucht) und Mia für „Bulimia nervosa“.(Ess-Brech-Sucht).

Wer sich der Pro-Ana- oder Pro-Mia-Bewegung anschließt, unterwirft sich deren Regeln und Gesetzen. Diese predigen essgestörtes Verhalten und rufen dazu auf, die Essstörung geheim zu halten. In Pro-Ana- und Pro-Mia-Foren oder neuerdings auch WhatsApp-Gruppen finden Betroffene schlimme "Tipps" und Motivation zum Abnehmen und können an Abnehmwettbewerben teilnehmen oder einen Abnehmpartner finden. Mit sogenannten „Thinspirations" – das sind Fotostrecken mit Bildern von dünnen oder krankhaft abgemagerten Frauen – werden sie noch weiter zum abnehmen motiviert. Zugang zu den Foren erhält man meist nur über eine persönliche Bewerbung.

Was kann ich tun?

Wenn du auf eine solche Seite oder ein solches Forum im Internet stößt, kannst du diese bei jugendschutz.net oder bei der Internet-Beschwerdestelle melden.

Wenn du den Verdacht hast, dass Freunde oder Bekannte essgestört sind und sich auf solchen Seiten aufhalten, solltest du dich erst einmal über Ursachen und Behandlungsmöglichkeiten von Essstörungen informieren und nach Hilfsangeboten schauen. Informationen gibt es zum Beispiel auf der Internetseite der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung. Gegenüber der betroffenen Person solltest du negative Bemerkungen vor allem zu Körper und Gewicht vermeiden. Zwinge sie zu nichts und versuche das Selbstwertgefühl der Person zu stärken. Du kannst die betroffene Person zu einem Beratungsgespräch ermutigen oder selbst eine Beratungsstelle kontaktieren. Beratungsstellen sind z. B. ANAD, das Zentrum für Essstörungen Frankfurt oder der Aktionskreis für Ess- und Magersucht Cinderella e.V. in München. Dort findest du Telefon- oder Online-Beratung und persönliche Beratung.

Artikel vom 22.01.2016.